PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische CEZ-Konzern rechnet nach einer möglichen Übernahme der Vattenfall-Braunkohlesparte in Ostdeutschland mit dem Erhalt der rund 8000 Arbeitsplätze in der Lausitz. "Es besteht keinerlei Notwendigkeit, in den Bereichen Personal und Management eine Revolution durchzuführen", sagte der CEZ-Vorstandsvorsitzende Daniel Benes am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Tagebaue würden gut gemanagt. "Es gibt keinen Grund, dort tschechisches Personal auf Kosten des deutschen einzusetzen - das ist nicht unser Plan."
Von der Politik forderte Benes stabile Rahmenbedingungen. "Es wäre gut, wenn die deutsche Regierung den Fahrplan präzisieren könnte", sagte er vor Journalisten zum Zeitplan der Energiewende. Er rechnet mit dem Einsatz der Braunkohle als Brückentechnik bis 2035 oder 2040. Ein verbindliches Angebot für die Vattenfall-Aktiva werde CEZ bis 16. März abgeben. Der fallende Kohlepreis schreckt den Manager nicht. "Unser Angebot wird den aktuellen Marktbedingungen entsprechen, sodass wir sicher sein können, in der Gewinnzone zu sein", sagte Benes. CEZ zählt zu den zehn größten Energieversorgern Europas. Der Betreiber von Kohle- und Atomkraftwerken ist mehrheitlich im Staatsbesitz.