(neu: Schlusskurse)
Zürich, 11. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag angezogen. Das Plus verdankte der Markt der Hausse der
Novartis-Aktien und den festen Bankwerten.
Konjunkturoptimismus und der anziehende Euro sorgten für eine
gute Stimmung, die von den überraschend schwachen
US-Einzelhandelsdaten nur vorübergehend getrübt wurde.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,8 Prozent fester bei 6427
Punkten. Vor einer Woche war der Leitindex bei 6299 Zählern
gestanden. Der breite SPI<.SSHI> rückte 0,7 Prozent auf 5640
Punkte vor.
Im Mittelpunkt stand der Pharmakonzern Novartis. Die schwer
gewichteten Aktien stiegen nach der FDA-Zulassungsempfehlung für
die neue Tablette Gilenia gegen Multiple Sklerose um 3,1
Prozent. Die Basler sind der Zulassung des potenziellen
Milliarden-Umsatzbringers im September damit einen grossen
Schritt näher gekommen.
Im Aufwind waren auch die Bankaktien. UBS und
Credit Suisse schnellten um 3,3 beziehungsweise 3,2
Prozent hoch. Auch Julius Bär rückten 2,6 Prozent vor.
Händler erklärten, der Zusammenschluss von Caja Madrid und
Bancaja zur grössten Sparkasse Spaniens sorge für Fantasie in
dem Sektor. Auch die Banken Sabadell und
Guipuzcoano prüfen ein Zusammengehen. "Das hat den
spanischen Markt in ein Fusionsfieber versetzt", sagte ein
Händler. Der europäische Bankindex<.SX7P> stieg 1,9 Prozent.
Gesucht waren auch Swiss Re, die 1,4 Prozent höher
gehandelt wurden. Der Rückversicherer hat zwar wie zuvor bereits
Konkurrent Münchener Rück die Prognose für die
Schadenbelastung durch das Chile-Erdbeben angehoben - auf 630
Millionen Dollar von zuvor 500 Millionen. Im Markt war
allerdings mehr befürchtet worden.
Auch andere Versicherungswerte rückten vor. Die Senkung der
Kursziele für die mittelgrossen Sektorvertreter Swiss
Life, Baloise und Helvetia durch die
UBS blieb damit ohne Auswirkung.
Konjunkturhoffnungen sorgten bei zyklischen Werten wie
ABB und Holcim für festere Kurse. Die beiden
Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch, die
zunächst Rückwind von der Hochstufung durch HSBC erhalten
hatten, rutschten wegen Gewinnmitnahmen ins Minus.
Auch Aryzta konnte anfängliche Kursgewinne nicht
halten. Der Tiefkühlbackwaren-Hersteller hat 3,3 Millionen oder
4,1 Prozent neue Aktien bei einer kleinen Zahl von Investoren
platziert und damit 120 Millionen Dollar erlöst.
Nach Tagen mit fallenden Notierungen machten die
Transocean-Aktien 4,4 Prozent gut.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)