Investing.com - Die Goldfutures sind im nordamerikanischen Handel am Montag auf ein Zweiwochenhoch gestiegen, während die Marktteilnehmer auf die mit Spannung antizipierte Rede der Vorsitzenden der Federal Reserve Janet Yellen im Laufe der Handelssitzung abwarten, von der sie sich Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung erhoffen.
Die Fed-Chefin wird am Montag vor dem World Affairs Council in Philadelphia um um 18:30 MEZ eine Rede zu den Konjunkturaussichten in den USA und der Geldpolitik halten.
Ihre Rede könnte zusätzliche Bedeutung erhalten, nachdem in der letzten Woche der Report zur Lohnbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft extrem schlecht ausgefallen war und das niedrigste Stellenwachstum in fast sechs Jahren aufzeigte.
Die Händler geben derzeit nur eine Chance von vier Prozent auf Zinserhöhung im Juni, nachdem sie Ende der letzten Woche noch von einer Wahrscheinlichkeit von 21% ausgegangen waren. Das sagt zumindest das FedWatch-Programm der CME Group (NASDAQ:CME). Die Quote für einen Zinsschritt im Juli ist auf 32% gefallen, während sie für September auf etwa 48% liegt.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Leitzinsen. Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen, als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Gold zur Lieferung im August ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tageshoch von 1.251,30 USD die Feinunze gestiegen, was sein höchster Preis seit dem 23. Mai ist. Zuletzt wurde es um 14:39 MEZ mit einem Aufschlag von 3,15 USD oder 0,25% zu 1.246,05 USD gehandelt.
Am Freitag war der Goldpreis um 30,30 USD oder 2,5% in die Höhe geschnellt, sein größter Tagesgewinn in nahezu drei Monaten, während der US-Dollar einbrach, nachdem schlechte Daten zur Lohnbeschäftigung den Optimismus über die Lage in der US-Wirtschaft gedämpft hatten und die Erwartungen auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve in diesem Sommer sinken ließen.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Freitag gemeldet, dass die US-Wirtschaft im Mai lediglich 38.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, der geringste Zuwachs seit September 2010, was weit unter der Prognose von 164.000 neuen Stellen lag.
Der Preis des Edelmetalls war in den vergangenen Wochen unter die Räder gekommen und am 31. Mai auf ein Tief von 1.199,00 USD gefallen, da Kommentare von Vertretern der Fed sowie das Protokoll der Fed-Sitzung im April viele Analysten und Investoren überzeugt hatten, dass eine Zinserhöhung im Juni oder Juli tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt. Die Goldfutures stehen jetzt immer noch um etwa 15% höher als zu Jahresanfang.
Weiterhin an der Comex stiegen die Silberfutures zur Lieferung im Juli um 13,5 US-Cent oder 0,82% an und wurden am Morgen in New York zu 16,50 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 1,7 US-Cent oder 0,8% auf 2,130 USD das Pfund zugelegt haben.