Investing.com - Die Goldpreise standen im europäischen Handel am Montag unter Druck und sind auf ein Zweiwochentief gefallen, während der US-Dollar vor dem Hintergrund von Zeichen, dass die Federal Reserve die Zinsen schon im nächsten Monat anheben könnte, in die Höhe geschnellt ist.
Gold zur Lieferung im Dezember ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.335,40 USD die Feinunze gefallen und hat damit auf seinen niedrigsten Preis seit dem 9. August erreicht.
Zuletzt wurde es um 08:46 MEZ zu 1.337,35 USD mit einem Abschlag von 8,85 USD oder 0,66% gehandelt, nachdem es zuvor um bis zu 11,00 USD oder 0,81% gefallen war.
Die Chancen auf eine Zinserhöhung in nächster Zeit sind gestiegen, nachdem der Vizevorsitzende der Fed Stanley Fischer am Sonntag gesagt hatte, dass die US-Wirtschaft nahezu den Zielvorstellungen der Zentralbank von Vollbeschäftigung und 2% Inflation entspricht.
Fischer ist nur das jüngste Beispiel eines Spitzenvertreters der Fed, der sich für steigende Zinsen ausspricht. Letzte Woche hatten die Präsidenten der San Francisco Fed John Williams, der New York Fed William Dudley und der der Atlanta Fed Dennis Lockhart allesamt die Möglichkeit einer Zinserhöhung im September erwogen.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com preisen die Investoren derzeit eine 15 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein, während zu Beginn der letzten Woche die Wahrscheinlichkeit noch auf 6% gesehen wurde. Für Dezember liegen die Wetten auf 52%, verglichen mit 46% am Freitag.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,4% auf 94,86 gestiegen, als die Investoren begannen, die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr zu berücksichtigen.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
In der anstehenden Woche werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit einer mit Spannung erwarteten Rede der Vorsitzenden der Federal Reserve Janet Yellen auf dem jährlichen Treffen von Notenbanker und Ökonomen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming schenken, um weitere Aufschlüsse über den Zeitplan für die nächste Zinserhöhung in den USA zu erhalten.
Außerdem werden die Investoren weiter die aus den USA hereinkommenden Konjunkturberichte im Auge behalten, um abschätzen zu können, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in den kommenden Monaten in der Lage sein werde, eine Zinserhöhung zu verkraften. Vor allem die Wachstumsdaten vom zweiten Quartal, die am Freitag erscheinen werden, sollten da von Interesse sein.
Ebenfalls an der Comex erlitten die Silberfutures zur Lieferung im September einen Einbruch um 45,5 US-Cent oder 2,36% und wurden am Morgen in London zu 18,86 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures sich um 1,6 US-Cent oder 0,74% auf 2,151 USD das Pfund verbilligt haben.