Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis war am Freitagmorgen mit der asiatischen Sitzung rückläufig, während die Investoren immer noch auf die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen warten. Obwohl der demokratische Kandidat Joe Biden derzeit die Führung innehat, ist die Möglichkeit eines anfechtbaren Ergebnisses noch lange nicht vom Tisch.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Dezember-Lieferung verringerte sich bis 4:44 Uhr um 0,30 Prozent auf 1.941 Dollar je Feinunze.
Der Demokrat Joe Biden kann einen hauchdünnen Vorsprung verzeichnen und der Sieg scheint absehbar, da er bereits 264 der 270 benötigten Stimmen des Wahlleutegremiums zusammen hat. Zu den Bundesstaaten in denen die Stimmen noch immer nicht fertig ausgezählt sind, gehören Pennsylvania, Georgia, Nevada und North Carolina. Der amtierende Präsident Donald Trump verfügt über 214 Stimmen des Wahlleutegremiums und hat bereits rechtliche Schritte gegen die Stimmenauszählung in Nevada, Pennsylvania, Georgia und Michigan eingeleitet. In Wisconsin strebt er eine Neuauszählung an, was die Unsicherheit zusätzlich verstärkt.
Trump erwirkte in Pennsylvania einen Gerichtsbeschluss, der den Staat verpflichtet, Postwahlscheine gesondert zu behandeln. Die Stimmzettel müssen nun von denjenigen Wählern getrennt werden, die gebeten wurden, fehlende Identifikationsnachweise vorzulegen. Diese Anordnung erlaubt es Beobachtern auch, die Auszählung der Briefwahlscheine in Philadelphia genauer einzuordnen. Die in Georgia und Michigan eingereichten Klagen wurden jedoch beide abgewiesen.
Trump stellte außerdem die Integrität der Wahl in Frage und sagte: "Wenn sie die legalen Stimmen zählen, gewinne ich locker. Wenn sie die illegalen Stimmen zählen, können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen".
Eine Biden-Präsidentschaft wird möglicherweise auf einen republikanischen Senat treffen, womit die Verabschiedung eines großen Konjunkturpakets vereitelt werden kann.
Die Federal Reserve verkündete am Donnerstag, dass die Geldpolitik unverändert bleibt. Der Vorsitzende Jerome Powell, signalisierte jedoch, dass es in den folgenden Monaten zu Änderungen bei den Anleihekäufen kommen könne: "Bei diesem Treffen haben meine Kollegen und ich unsere Asset-Käufe erörtert". Powell sagte auch, dass mehr fiskalische und monetäre Unterstützungen erforderlich sind, da der Aufwärtstrend der COVID-19-Neuinfektionen die Aussichten auf eine Erholung der Wirtschaft eintrübt.
Auf der anderen Seite des Atlantiks gab die Bank von England am Donnerstag ebenfalls ihre Geldpolitik bekannt. Diese verstärkt den bereits enormen Anreiz zum Kauf von Anleihen um 150 Milliarden GBP (195,76 Milliarden Dollar), was mehr war als erwartet. Das Vereinigte Königreich wechselte in den Lockdown-Modus, um der steigenden Zahl von COVID-19 Fällen Herr zu werden. Gleichzeitig werden die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union fortgesetzt.