von Robert Zach
Investing.com - Nach dem Ausverkauf zum Dienstag nutzen Anleger die Gelegenheit zum Wiedereinstieg. Gold und Silber legten am Mittwochmorgen um 0,9 Prozent bzw. 2,9 Prozent zu, nachdem sie am Vortag deutlich abgerutscht waren.
Der Spot-Goldpreis markierte im Asia-Handel mit 1.873,02 Dollar den tiefsten Stand seit einer Woche. Danach kam es zu einer Erholung. Die Unze Gold stieg zuletzt um 0,86 Prozent auf 1.894 Dollar.
Die Futures auf Dezember-Gold an der COMEX verloren 0,58 Prozent auf 1.897,65 Dollar.
Für den Spot-Silberpreis ging es um 2,9 Prozent nach oben. Zuletzt kostete eine Feinunze Silber 23,76 Dollar. Gestern war sie im Tief auf 22,78 Dollar abgestürzt.
Das weltweite Niedrigzinsumfeld und die Unsicherheiten hinsichtlich der bevorstehenden US-Wahlen seien gute Gründe für ein Investment in Gold, zitierte Reuters Brian Lan, Managing Director beim Händler GoldSilver Central in Singapur.
Doch "wenn der US-Dollar stärker wird, wird er den Goldpreis nach oben deckeln".
US-Präsident Donald Trump hatte gestern Abend via Twitter mitgeteilt, dass er seine Unterhändler angewiesen habe, nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Konjunkturpaket zu verhandeln. Gleichwohl versprach er unmittelbar nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen Anfang November ein großes Covid-19-Hilfspaket.
Die Ankündigung sorgte für Verunsicherung am Markt und erhöhte die Risikoaversion. In diesem Umfeld erholte sich der US-Dollar, der seine Wochenverluste wettmachte.
Der US-Dollar-Index notierte zuletzt 0,02 Prozent im Plus bei 93,765 Indexstellen. Gestern war der Greenback um 0,37 Prozent gestiegen.
Da Gold in Dollar notiert, verteuert ein steigender Kurs des Greenbacks das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen, was für die Gold-Nachfrage belastet.
Trotz der Vertagung der Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern setzen die Anleger weiterhin darauf, dass es bald einen weiteren Stimulus geben wird. "Auf die eine oder andere Weise werden wir einen Anreiz bekommen, es ist nur so, dass wir ihn jetzt nicht kriegen", meinte Rob Carnell, Chefökonom von ING (AS:INGA) in Asien, gegenüber Reuters.
Um 14.10 Uhr wird EZB-Chefin Christine Lagarde eine Rede halten. Auch einige Mitglieder aus den Reihen der Fed werden sich äußern, darunter Barkin, Kashkari, Williams und Evans. Das Protokoll zur September-Sitzung der Fed steht um 20 Uhr auf der Agenda.
Im übrigen Metallhandel legten Platin-Futures um 1,78 Prozent zu, Kupfer-Futures um 1,59 Prozent und Blei um 0,66 Prozent. Palladium-Futures standen 0,38 Prozent höher.
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