Investing.com - In einem dramatischen "Turnaround-Wednesday" steuert der Goldpreis auf seinen ersten Verlusttag seit Jahresbeginn zu. Für Preisabschläge sorgte die deeskalierende Pressekonferenz von US-Präsident Donald im Zusammenhang mit den iranischen Raketenangriffen auf US-Militärbasen im Irak. Der Iran scheint in dem Konflikt zurückzuweichen, sagte Trump. Man verfüge zwar über ein großartiges Militär, aber man wolle dies nicht einsetzen. In der Folge ging die Risikoaversion zurück und der Goldpreis verlor kräftig an Wert. Gleichwohl sagte Trump, dass die USA neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran erlassen werden. Ob sich das iranische Regime dafür revanchieren wird, ist noch unklar.
Der Kassapreis für Gold verlor 19,19 Dollar oder 1,22 Prozent auf 1.554,70 Dollar. Zuvor kostete die Feinunze mit 1.610,90 Dollar so viel wie zuletzt im März 2013. Das Tagestief wurde knapp über 1.552 Dollar markiert. Somit verlor die Feinunze vom Tageshoch mehr als 57 Dollar.
Der Februar-Terminkontrakt des Goldpreises verbilligte sich um 1,17 Prozent auf 1.556,25 Dollar.
"Die Situation im Nahen Osten kann jederzeit erneut eskalieren, aber Trump dürfte mit seiner Pressekonferenz die Gemüter (vorerst) beruhigt haben", glaubt Robert Zach von Investing.com. "Wie gesagt, der Goldpreisanstieg seit Jahresanfang beruhte ausschließlich auf der Grundlage der Risikoaversion. Diese Schutz-Prämie wurde in einem dramatischen Turnaround Wednesday wieder ausgepreist", sagte er und fügte hinzu, dass es nun darauf ankommt, wie der Goldpreis an der Marke von 1.553 Dollar reagiert.
"Wie vor zwei Tagen geschrieben, droht bei einem Abgleiten unter 1.553 Dollar ein Dammbruch auf 1.533 und dann 1.522 Dollar, wobei letztere Marke den Bear-Run ausbremsen dürfte", so Robert Zach.
Für schlechte Laune bei den Gold-Anlegern sorgten auch die steigenden US-Anleiherenditen und der US-Dollar-Index.
Die Zehnjahresrendite stieg um 4 Basispunkte auf 1,87 Prozent. Das spiegelte zum einen den gestiegenen Risikoappetit der Anleger wider und zum anderen die solide Privatbeschäftigung in den USA, die per Berichtsmonat Dezember stärker als erwartet zulegte.
Im Monatsvergleich wurden 202.000 neue Stellen geschaffen, wie ADP am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit 160.000 gerechnet. Der Vormonatswert wurde um 57.000 hochgesetzt.
Steigende Zinsen sorgen im Normalfall für einen nachgebenden Goldpreis, weil das Edelmetall im Gegensatz zu US-Staatsanleihen keine Zinsen abwirft.
Von den Arbeitsmarktdaten profitierte auch der US-Dollar, der sich in Form des US-Dollar-Index um 0,30 Prozent verteuerte.
In der Regel sinkt der Goldpreis, wenn der US-Dollar steigt, weil Gold auf US-Dollar lautet.