Von Sergio Held
Investing.com - Nach einer Woche mit fallenden Kursen stieg der Goldpreis am Freitagmorgen, während die Investoren auf Informationen warten, wie es mit dem 1,9 Billionen Dollar Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden weitergeht.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Februar-Lieferung erhöhte sich bis 4:53 Uhr um 0,15 Prozent auf 1.844,00 Dollar je Feinunze.
Die Gold-Kursbewegungen folgten auf die Nachricht, dass das US-BIP für das gesamte Jahr 2020 um 3,5% schrumpfte, was dem größten Rückgang seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1946 entspricht.
Trotz der Leistung der US-Wirtschaft im Jahr 2020 und der Auswirkungen der Pandemie auf der ganzen Welt, brach die Nachfrage nach Gold auf den niedrigsten Stand seit 2009 ein, so ein Bericht des World Gold Councils.
"Die Coronavirus-Pandemie mit ihren weitreichenden Auswirkungen war der treibende Faktor für die Schwäche der Verbrauchernachfrage im gesamten Jahr 2020. Dies gipfelte in einem Rückgang der jährlichen Nachfrage um 14% auf 3.759,6 t, dem ersten Jahr mit weniger als 4.000 t seit 2009", sagte die in London ansässige Organisation.
Das US-Rettungspaket kann den Goldpreis sogar weiter belasten, indem es hilft, das Wirtschaftswachstum zu stützen.
"Ohne schnelles Handeln riskieren wir eine anhaltende Wirtschaftskrise, die es den Amerikanern schwerer machen wird wieder auf die Beine zu kommen", sagte Brian Deese, Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, am Donnerstag.
Die Gold-Investoren warten gespannt auf Fortschritte beim Konjunkturpaket und anderen wirtschaftlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen von COVID-19.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagte am Donnerstag, dass fiskalische Ausgaben notwendig seien, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen.
"Die Krise hat fiskalische Ausgaben erforderlich gemacht. Dieser Anstieg der Staatsausgaben zusammen mit dem Produktionseinbruch führte dazu, dass die Verschuldung in vielen Ländern auf ein Rekordhoch gestiegen ist", sagte Gita Gopinath, Wirtschaftsberaterin und Direktorin der IWF Research-Abteilung. "Die Tatsache, dass wir niedrige Zinssätze haben und dass das Wachstum jetzt im Jahr 2021 zurückkommt, sollte helfen, die Verschuldung in vielen Ländern zu stabilisieren. Es ist aber für alle Länder sehr wichtig, einen mittelfristigen fiskalischen Handlungsspielraum zu haben, der sicherstellt, dass die Schulden nachhaltig bleiben."