Investing.com - Der Goldpreis hat seine Wochengewinne am Freitag nach guten US-Arbeitsmarktdaten abgegeben. Zwar rechnet der Markt nach wie vor mit einer Zinssenkung der Fed am Ende Juli. Aber die Erwartungen an weitere Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf wurden zurückgeschraubt. Das dämpft die Aussicht auf zu billiges Zentralbankgeld und belastet den Preis des renditelosen Edelmetalls.
Der Gold-Future zur Lieferung im August fiel bis 17.09 Uhr mitteleuropäischer Zeit um 1,74 Prozent auf 1.396,15 Dollar je Feinunze. Am Tagestief von 1.388 Dollar waren von seinen Wochengewinnen nichts mehr übrig. Noch in den Tagen zuvor stieg das gelbe Metall mit 1.439 Dollar je Feinunze auf den höchsten Stand seit Mai 2013 in Erwartung einer großen Lockerungsrunde der Zentralbanken auf der ganzen Welt.
Die Wahrscheinlichkeit auf eine große Zinssenkung Ende Juli sowie weitere Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf ging zurück, nachdem die US-Wirtschaft mehr Stellen schuf als erwartet. 224.000 neue Jobs standen im Juni am Ende zu Buche. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Stellenplus von 165.000 gerechnet, nach 75.000 im Mai.
"Der Markt dürfte nun seine überzogenen Zinssenkungserwartungen für Juli etwas korrigieren", schreibt Nordea Markets. Schließlich betonte Powell letzte Woche, dass die Geldpolitik auf einzelne Datenpunkte oder kurzfristige Stimmungsschwankungen nicht überreagieren sollte. "Wir erwarten jedoch nach wie vor eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juli."
Nach den starken Daten vom US-Arbeitsmarkt sprangen auch endlich wieder die US-Renditen an. Das zehnjährige US-Zinspapier stieg um 5,3 Prozent auf 2,058 Prozent, während die Rendite für 2-jährige US-Staatsanleihen sogar um mehr als 6 Prozent in die Höhe schnellte.
Von höheren Renditen profitierte auch der US-Dollar. Der US-Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen vergleicht, legte um 0,70 Prozent zu und flirtete zuletzt mit der runden Marke von 97 Punkten. Da der Goldpreis auf Dollar lautet, bedeutet ein starker Greenback in der Regel ein sinkender Goldpreis - und umgekehrt.
Durch die charttechnische Brille betrachtet ist der Goldpreis am Hoch von 1.438 Dollar gescheitert und das könnte nun von einigen Edelmetallhändlern als ein Doppeltop gesehen werden. Nach unten hin gilt es nun die Unterstützung in Form des Tiefs vom 1. Juli bei 1.384 Dollar zu verteidigen, da ansonsten ein Rückgang auf 1.355 Dollar droht.
Auf der Oberseite gilt es dagegen das jüngste Mehr-Jahres-Hoch bei 1.438 Dollar aus dem Markt herauszunehmen, um so die Aufwärtsbewegung fortsetzen zu können.