SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Schwindende Sorgen wegen fauler Kredite haben der US-Bank Wells Fargo (NYSE:WFC) auch Ende 2021 einen Gewinnsprung beschert. Im vierten Quartal verdiente das Geldhaus 5,75 Milliarden US-Dollar (rund 5,0 Mrd Euro) und damit 86 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Freitag in San Francisco mitteilte. Für das Gesamtjahr steht damit insgesamt ein Überschuss von mehr als 21,5 Milliarden Dollar zu Buche, nachdem die Bank im ersten Corona-Jahr 2020 gerade einmal 3,4 Milliarden verdient hatte. Diesmal schnitt sie zudem deutlich besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.
Wie bei vielen anderen Banken lag der Gewinnsprung vor allem an den Rückstellungen für drohende Kreditausfälle. So hatte Wells Fargo wegen der Krise im Jahr 2020 insgesamt 14,1 Milliarden Dollar in die sogenannte Risikovorsorge gesteckt. Ein Jahr darauf konnte das Institut aus dem Topf wieder fast 4,2 Milliarden Dollar herausnehmen, weil sich die wirtschaftliche Lage und damit die Kreditausfälle nicht so dramatisch entwickelten wie zu Beginn der Pandemie befürchtet. Dies ließ den Gewinn merklich steigen.
Während Wells Fargo beim Zinsüberschuss im Gesamtjahr deutliche Rückgänge verzeichnete, legten andere Erträge wie Gebühren und Provisionen zu. Im vierten Quartal übertrafen die gesamten Erträge die durchschnittlichen Erwartungen von Branchenexperten, im Gesamtjahr stiegen sie um knapp sechs Prozent auf 78,5 Milliarden Dollar./stw/jcf/jha/