Los Angeles (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat den Medien nach den jüngsten Paketbombensendungen an mehrere demokratische Politiker sowie an den TV-Sender CNN eine Mitverantwortung gegeben.
Jegliche Attacken oder Drohungen mit politischer Gewalt seien ein Angriff auf die Demokratie selbst, sagte Trump am Mittwoch vor Anhängern. Die Medien hätten jedoch die Verantwortung, "die endlose Feindseligkeit und die konstant negativen und oft falschen Angriffe und Geschichten zu beenden".
Die US-Bundespolizei FBI hat insgesamt mindestens acht verdächtige Pakete abgefangen. Sie waren unter anderem an Ex-Präsident Barack Obama, die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die demokratische Kongressabgeordnete Maxine Waters, aber auch an den US-Fernsehsender CNN adressiert. Die kalifornische Abgeordnete Waters ist eine scharfe Kritikerin Trumps. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "Terrorakt, der darauf abzielt, unsere freie Presse und die Anführer unseres Landes durch Gewalttaten zu untergraben".
CNN-Chef Jeff Zucker warf Trump vor, die Folgen seiner wiederholten Medienschelte vollkommen zu unterschätzen. "Es gibt einen totalen und völligen Mangel an Verständnis im Weißen Haus über die Schwere der fortgesetzten Angriffe auf die Medien", sagte Zucker. "Der Präsident, und insbesondere der Pressesprecher des Weißen Hauses, sollten verstehen, dass ihre Worte Folgen haben."
CNN wird von Trump immer wieder der Verbreitung von Falschnachrichten bezichtigt. Trump verurteilte ebenso wie sein Vize Mike Pence die "versuchten Anschläge" auf "Obama, die Clintons, CNN und andere" als abscheulich. Die Täter würden mit aller Härte des Gesetzes zur Verantwortung gezogen.
Der Zwischenfall trifft eine seit dem Amtsantritt Trumps zutiefst gespaltene Gesellschaft. Viele Amerikaner beklagen eine zunehmende Aggressivität sowohl in der politischen Debatte als auch im täglichen Zusammenleben.