Nur jetzt: InvestingPro so günstig wie nie! Greif zu! Bis zu 60% günstiger

Devisen: Eurokurs profitiert nur kurz von überraschend deutlichem Zinsanstieg

Veröffentlicht am 21.07.2022, 17:09
© Reuters.
EUR/USD
-
XAU/USD
-
GC
-

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat nach den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag stark geschwankt. Unter dem Strich aber hat sich die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Vorabend nur wenig verändert. Am Nachmittag notierte der Eurokurs bei 1,0191 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0199 Dollar und damit auf dem Niveau vom Mittwoch fest. Der Dollar kostete damit 0,9805 Euro.

Der Euro hatte am Mittag zunächst mit einem steilen Anstieg darauf reagiert, dass die Rekordinflation die Euro-Währungshüter zu einem unerwartet hohen Tempo bei ihrer ersten Zinserhöhung seit elf Jahren führt. Die Leitzinsen steigen um jeweils 0,50 Prozentpunkte und nicht wie von Analysten erwartet um lediglich jeweils 0,25 Prozentpunkte. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger in der Regel attraktiver, so dass der Euro bei 1,0278 Dollar sein Tageshoch erreichte.

Die Euphorie verflog aber in der Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Anschluss an die Verkündung der geldpolitischen Entscheidungen schnell wieder. Der Euro sackte um mehr als einen Cent ab. Nach Ansicht von Händlern wuchsen die Zweifel bezüglich des am Donnerstag vorgestellten neuen Anti-Krisen-Programms, des sogenannten Transmission Protection Instruments (TPI). Dieses soll sicherstellen, dass Zinserhöhungen Länder wie zum Beispiel Italien nicht über Gebühr belasten, und eine Fragmentierung des Währungsraums verhindern.

Das neue Anti-Fragmentierungswerkzeug lasse den Verdacht aufkommen, dass die europäischen Währungshüter statt Geld- auch Fiskalpolitik betrieben, schrieb Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. Steigende Risikoaufschläge sollten eigentlich Anreiz für Regierungen sein, ihre Staatsfinanzen zu konsolidieren. Diesen Mechanismus hebele die EZB im Zweifelsfalle mit ihren Wertpapierkäufen aus.

Bereits vor den EZB-Entscheidungen hatte der Euro recht deutlich geschwankt. Im frühen Handel reagierten die Anleger erleichtert darauf, dass Russland wieder Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 liefert. Zuvor war befürchtet worden, Moskau könne den Gashahn wegen des Ukraine-Kriegs komplett zulassen. Dies hätte die Rezessionsgefahr im Euroraum deutlich erhöht.

Doch bereits am Vormittag belastete die Regierungskrise in Italien wieder den Euro. Vorgezogene Neuwahlen in dem hoch verschuldeten Land - vermutlich im Herbst - sind zunehmend wahrscheinlich. Denn die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi ist gescheitert, Staatspräsident Sergio Mattarella hat dessen Rücktritt bereits angenommen. Hintergrund ist die fehlende Unterstützung dreier Koalitionsparteien.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85545 (0,85178) britische Pfund, 141,46 (140,92) japanische Yen und 0,9924 (0,9896) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1709 Dollar gehandelt. Das waren 13 Dollar mehr als am Mittwoch.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.