Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Mittwochmorgen in Asien gesunken, da der Anstieg der US-Rohöllagerbestände und die Reisebeschränkungen zur Eindämmung des neuen mutierten COVID-19-Stammes die ohnehin schwache Kraftstoffnachfrage zusätzlich bedrohen.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Februar-Lieferung fiel gegen 4:06 Uhr um 1,06 Prozent auf 49,30 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Januar ging es um 1,68 Prozent nach unten auf 46,23 Dollar.
Die am Dienstag veröffentlichten API Rohöllagerbestände sind in der Woche zum 18. Dezember um 2,7 Millionen Barrel gestiegen. Die von Investing.com erstellte Prognose sah einen Rückgang um 3,25 Millionen Barrel vor, nachdem es in der Vorwoche zu einem Anstieg um 1,973 Millionen Barrel gekommen war.
Die Investoren warten nun mit Spannung auf die offiziellen Daten der US-Energiebehörde.
In Großbritannien entdeckten Wissenschaftler einen neuen COVID-19 Stamm, der die Bezeichnung B.1.1.7 trägt. In London und dem Südosten Englands kam es umgehend zur Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen. Die Philippinen stellen ab dem 24. Dezember den Flugverkehr nach Großbritannien ein. Möglicherweise ist dies etwas spät, wenn man bedenkt, dass in Europa wichtige Länder wie Deutschland und Frankreich den Reiseverkehr bereits eingestellt haben.
Die von einigen Ländern verhängten Reiseverbote und restriktiven Maßnahmen haben sich bereits auf den Ölmärkten bemerkbar gemacht. Der Gazprom (MCX:GAZP) Neft CEO, Alexander Dyukov, warnte, dass die globale Nachfrage nach Öl möglicherweise erst Anfang oder Mitte 2022 wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehren wird.
"Die plötzliche, panische Reaktion von Regierungen auf der ganzen Welt zeigt, dass das Risiko von noch umfangreicheren Lockdowns und Reisebeschränkungen bis weit ins neue Jahr hinein bestehen bleibt. Das wird die Erholung der weltweiten Ölnachfrage natürlich verlangsamen und die Ölpreise belasten", sagte Pavel Molchanov, Energie-Analyst bei Raymond James (NYSE:RJF) & Associates Inc. gegenüber Bloomberg.
In den USA wurden bis zum 23. Dezember mehr als 18,2 Millionen COVID-19 Infektionen gezählt, so die Daten der Johns Hopkins University. Die Krankenhauseinweisungen steigen auf ein noch nie dagewesenes Niveau und bis der COVID-19 Impfstoff die breite Bevölkerung erreicht, vergehen noch Monate.
Der US-Senat konnte am Montag nach Monaten der Verhandlungen endlich einen Gesetzentwurf für ein Konjunkturpaket verabschieden. Aber Donald Trump wäre nicht Donald Trump, wenn er nicht deutlich zeigen würde, dass ohne ihn gar nichts geht. Und so kam es zu einer Situation die so keiner auf dem Schirm hatte - der Präsident weigert sich den Gesetzesentwurf zu unterzeichnen.
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