Von Gina Lee
Investing.com - Die Ölpreise waren am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung gefallen. Ein überraschender Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA sorgte dafür, dass das schwarze Gold seine Verluste aus der vorangegangenen Sitzung weiter ausbaute.
Die Spannungen erhitzten sich zwischen den USA und China weiter, als der US-Außenminister Mike Pompeo bestätigte, dass nach US-Recht Hongkong keine Sonderbehandlung mehr zusteht, was dem Status der Stadt als wichtiges Finanzzentrum einen schweren Schlag versetzte.
Die sowohl für Hongkong als auch für Macao vorgeschlagenen Gesetze zur nationalen Sicherheit waren das jüngste Problem zwischen den beiden Ländern, wobei US-Präsident Donald Trump bis Ende der Woche die Reaktion der USA auf die Gesetze darlegen wird.
Die Spannungen belasteten die Anlegerstimmung. Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent-Öl zur Juli-Lieferung (CBN20) sank im frühen Handel um 1,93 Prozent auf 34,07 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Juli (CLN20) ging es um 2,93 Prozent nach unten auf 31,84 Dollar.
Die WTI-Futures fielen in der vorangegangenen Sitzung um 3,93%, während die Brent-Öl-Futures um 3,57% einbrachen.
Die Anleger verdauten auch den Bericht des American Petroleum Institute (API) vom Mittwoch, in dem für die Woche bis zum 22. Mai ein Anstieg der Rohöllagerbestände von 8,7 Mio. Barrel geschätzt wurde.
Dies stand in krassem Gegensatz zu den Vorhersagen der Analysten, die von einem Rückgang um 4,8 Millionen Barrel ausgingen.
Unterdessen herrscht Skepsis, da Russland sagte, dass sich Präsident Wladimir Putin und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman während eines Telefongesprächs am Mittwoch auf eine weitere "enge Koordinierung" hinsichtlich der Produktionskürzungen geeinigt hätten.
Da sich die OPEC auf ihr Treffen im Juni vorbereitet, das in weniger als zwei Wochen stattfinden soll, sagten einige Investoren, Russland sende gemischte Signale aus, selbst nachdem das Land bekannt gegeben habe, dass es sein Kürzungsziel Anfang der Woche fast erreicht habe.
"Auf dem Papier klingt alles großartig, aber der Markt will auch Taten in Form belastbarer Daten sehen, um einschätzen zu können, ob es Kürzungen geben wird und in welchem Umfang diese erfolgen werden", sagte Phil Flynn, Chefanalyst der Price Futures Group, im Gespräch mit CNBC.
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