Von Gina Lee
Investing.com - Die Ölpreise sind zwar am Freitagmorgen gesunken, befinden sich aber immer noch auf Kurs zum dritten Wochenplus in Folge. Das schwarze Gold notiert nahe der magischen 70-Dollar-Marke, während die Nachfrageaussichten unterschiedliche Signale aussenden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur August-Lieferung fiel gegen 7:46 Uhr um 0,21 Prozent auf 72,37 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Juli ging es um 0,13 Prozent nach unten auf 70,15 Dollar.
Während der Verkehr in den USA und den meisten Teilen Europas fast wieder das Niveau von vor COVID-19 erreicht hat, prognostiziert die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), dass die Erholung der Kraftstoffnachfrage in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 anziehen wird.
"Insgesamt ist zu erwarten, dass die Erholung des globalen Wirtschaftswachstums und damit auch der Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt zulegt", so das Kartell in seinem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Außerdem prognostizierte man, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2021 im Vergleich zum ersten Halbjahr um etwa 5 Mio. Barrel pro Tag bzw. rund 5% steigen kann.
Die Investoren verdauten auch weiterhin die Daten der US-Energiebehörde vom Mittwoch. Diese hatten gezeigt, dass die Rohöllagerbestände mit 5,241 Mio. Barrel mehr als erwartet gefallen waren.
Weniger erfreulich präsentierten sich die Benzinvorräte, die um 7 Mio. Barrel zunahmen.
In der Zwischenzeit verfolgen die Investoren gespannt die Fortschritte bei der Wiederbelebung des 2015 geschlossenen Atomabkommens zwischen dem Iran und den Supermächten.
Die USA haben im Vorfeld der sechsten Gesprächsrunde, die am Wochenende beginnen soll, die Sanktionen gegen drei ehemalige iranische Beamte und zwei Unternehmen aufgehoben. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob eine Lösung noch vor den iranischen Präsidentschaftswahlen am 18. Juni 2021 erreicht werden kann.
Ein neues Abkommen würde das globale Angebot im Zuge der steigenden iranischen Exporte anheben.
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