- Der Ölpreis steigt am Montag um mehr als 3,8 Prozent.
- Trump soll bald ins Weiße Haus zurückkehren.
- Equinor muss Öl- und Gasfelder wegen Streik in Norwegen stilllegen.
- Spekulanten reduzieren ihre Wetten auf einen steigenden Ölpreis.
Investing.com - Die Ölpreise stiegen am Montag um mehr als 3,8 Prozent. Unterstützt wurde das schwarze Gold durch Kommentare von Ärzten von US-Präsident Donald Trump, die darauf schließen ließen, dass er bereits am Montag aus dem Krankenhaus entlassen werden könnte, nur wenige Tage nachdem sein positiver Coronavirus-Test einen allgemeinen Ausverkauf von Risiko-Assets ausgelöst hatte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Dezember-Lieferung stieg um 3,8 Prozent auf 40,80 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis November ging es um 4,37 Prozent nach oben auf 38,67 Dollar.
Die Preise für das schwarze Gold waren am Freitag angesichts der Unsicherheit über Trumps Gesundheitszustand um mehr als 4 Prozent eingebrochen. Dies hat die Besorgnis verstärkt, dass steigende Zahlen von Coronavirus-Fällen die weltweite wirtschaftliche Erholung dämpfen könnten.
Für Preisauftrieb bei Öl sorgten auch über den Streik in der norwegischen Ölindustrie, weshalb der Öl- und Gaskonzern Equinor (NYSE:EQNR) vier Öl- und Gasfelder stilllegen musste. Dieser könnte die Förderleistung des Landes um bis zu 330.000 Barrel täglich oder 8 Prozent der Gesamtproduktion reduzieren, so der norwegische Öl- und Gasverband.
Auf der anderen Seite belasten den Ölmarkt weiterhin Anzeichen für ein steigendes Angebot an Öl.
Die libysche Erdölförderung soll laut einem Bloomberg-Bericht weiterhin leicht ansteigen und liegt bei etwa 295.000 Barrel täglich, nach 270.000 Barrel pro Tag am Donnerstag. Vor der Aufhebung der Exportblockaden förderte das Land lediglich rund 100.000 Barrel pro Tag.
"Libyen hat noch einen weiten Weg vor sich, um wieder zu den mehr als 1 Millionen Barrel zu gelangen, die es zu Beginn des Jahres förderte", sagte Warren Patterson, Leiter Rohstoffstrategie bei der ING (AS:INGA).
Im Zuge der seit Ende April einsetzenden Preiserholung am Ölmarkt haben einige US-Produzenten ihre Bohraktivität wieder erhöht. Wie der US-Ölfelddienstleister Baker Hughes am Freitag mitteilte, stieg die Zahl der aktiven Öl- und Gasplattformen um 5 auf 266. Es war der dritte Wochenanstieg in Folge. Mit 189 aktiven Ölbohrungen erreichte der Datensatz den höchsten Stand seit Juni.
Unterdessen haben die Spekulanten ihre Wetten auf einen steigenden Brent-Ölpreis in der vergangenen Woche reduziert, wie aus dem jüngsten Commitment of Traders Report (COT) hervorging.