Bloomberg – Die Ölpreise sind nach dem bescheidenen Wochengewinn zum Ende der letzten Woche leicht gestiegen. Die Investoren beurteilen weiterhin die Nachfrageaussichten angesichts des Wiederauflebens von Covid-19.
Die in New York gehandelten Futures handeln über der Marke von 72 Dollar pro Barrel, nachdem sie in der letzten Woche um 0,4% gestiegen sind, was den ersten Zuwachs seit drei Wochen darstellt. Es gibt konkrete Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach Kraftstoffen wie Benzin im Zuge der gestiegenen Anzahl von Impfungen zugenommen hat, obwohl die sich schnell ausbreitende Delta-Variante Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten geweckt hat. Strenge Restriktionen wurden verlängert, darunter auch Ausgangssperren in einigen Orten.
Das jüngste Aufflammen von Covid-19 fiel einer OPEC+-Einigung in letzter Minute zusammen. Dem Abkommen nach wird ab August die Produktion erhöht werden, was einen starken Gegenwind für die Ölpreise verursachte und deren Rallye unterbrach. Für den Rest des Jahres 2021 wird jedoch eine anhaltende Verknappung am Markt erwartet, die zu noch höheren Preisen führen soll.
Die Prompt-Spannt für Brent betrug 65 Cents pro Barrel in der Backwardation, was bedeutet, dass Kontrakte mit kurzer Laufzeit teurer sind als solche, die später fällig werden, was eine bärische Marktstruktur darstellt. Letzte Woche lag sie noch bei 66 Cent.
Länder wie Thailand und Vietnam verhängten Ausgangssperren in Städten, um einen Anstieg der Covid-19-Fallzahlen zu bekämpfen, während in Deutschland hochrangige Politiker die Möglichkeit strenger Beschränkungen für Ungeimpfte in Aussicht gestellt haben. Der führende US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnte davor, dass die Nation bei der Bekämpfung der neuen Welle der Pandemie in die "falsche Richtung" gehe.
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