Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis fiel am Donnerstagmorgen um fast 2%. Die durch COVID-19 verursachten Lockdowns in Europa lösten erneut Sorgen um die Treibstoffnachfrage aus. In der Nacht war es zu einer leichten Erholung gekommen, nachdem ein Containerschiff auf Grund gelaufen war und die Öltransporte durch den Suezkanal blockiert.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Mai-Lieferung fiel gegen 7:41 Uhr um 1,55 Prozent auf 63,41 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Mai ging es um 1,85 Prozent nach unten auf 60,05 Dollar.
Das schwarze Gold stürzte Anfang der Woche ab, da die dritte Corona-Welle in Europa und Verzögerungen bei der Einführung von Impfstoffen die Kraftstoffnachfrage beeinträchtigten. Die Preise erholten sich Mittwoch, als die Ever Given im Suezkanal stecken blieb, womit die Wasserstraße für 10 Tanker mit 13 Millionen Barrel Öl unpassierbar wurde. Die Bemühungen von Schleppern und Baggern, das Schiff zu befreien, waren bisher erfolglos.
Die am Mittwoch von der U.S. Energy Information Administration (EIA) veröffentlichten Daten aus den USA zeigten, dass sich die Benzinnachfrage verbesserte und die Raffinerieauslastung anstieg, was den Märkten Auftrieb gab.
Die Rohöllagerbestände erhöhten sich in der Woche bis zum 19. März um 1,912 Millionen Barrel. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter hatten einen Rückgang um 272.000 Barrel erwartet, nach einem Lageraufbau von 2,396 Mio. Barrel in der Vorwoche.
Die am Vortag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zeigten einen Anstieg der Ölreserven von 2,927 Mio. Barrel.
Die Blockade der wichtigsten Wasserstraße der Welt und die US-Versorgungsdaten wurden jedoch von den Sorgen um steigende COVID-19 Infektionen und die Kraftstoffnachfrage überschattet.
Indien verzeichnete am Mittwoch die höchste Zahl an Neuinfektionen und Todesfällen an einem Tag. Zudem wurde eine neue "doppelt mutierte" COVID-19-Variante entdeckt.
Da die Sorgen um die Kraftstoffnachfrage anhalten und die Preise fallen, wächst die Erwartung, dass die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) die derzeitigen Produktionsbeschränkungen bis in den Mai hinein verlängern werden, wenn sich das Kartell am 1. April trifft.