n NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Der Preisrückgang am Ölmarkt setzt sich beschleunigt fort. Am Donnerstag gaben die Notierungen deutlich nach. Experten sehen keine Aussicht auf eine Stabilisierung. Gegen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 78,31 US-Dollar. Das waren 2,07 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 2,05 Dollar auf 75,13 Dollar.
Seit diesem Sommer sind die Ölpreise um etwa 30 Prozent gesunken. Derzeit kostet Rohöl so wenig wie zuletzt vor vier Jahren. Ausschlaggebend ist das hohe Angebot bei zugleich verhaltener Nachfrage. Vom großen Kartell, der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), gibt es keine entscheidenden Hinweise für eine Produktionskürzung. Experten rechnen vor, dass die Opec ihre Tagesförderung eigentlich um etwa eine Million Barrel zurückfahren müsste, um Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen und die Preise zu stabilisieren.
Wie festgefahren die Lage am Ölmarkt ist, zeigt auch die Marktreaktionen auf neue Lagerdaten aus den USA. Obwohl die Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche zurückgegangen waren, fielen die Ölpreise weiter. Normalerweise sprechen fallende Vorräte für ein geringeres Angebot, was die Preise für gewöhnlich stützt.
Der Preis für Opec-Rohöl fiel weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 76,96 US-Dollar. Das waren 31 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/
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