LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag leicht nachgegeben. Die neuen Wirtschaftssanktionen der USA gegen den ölreichen Iran konnten den Preisen keinen Auftrieb geben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 72,77 US-Dollar. Das waren sechs Cent weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 20 Cent auf 62,94 Dollar.
Die Rohölpreise befinden sich bereits seit Anfang Oktober auf Talfahrt. Ein wichtiger Grund sind laut Händlern wichtige Ausnahmen von dem Ölembargo gegen die islamische Republik. So wollen die USA acht Ländern erlauben, weiterhin Rohöl vom Iran zu beziehen. Darunter sollen sich Großkunden des Iran wie China oder Indien befinden. Anderen Ländern, darunter die EU-Mitgliedstaaten, droht Washington dagegen weiter mit Sekundärsanktionen, falls die gegen Iran verhängten Sanktionen unterlaufen werden. Hinzu kommt laut Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG), eine deutliche Ausweitung des Angebots durch das Ölkartell OPEC sowie durch Russland und die USA. "Die Sorge vor einem knapperen Angebot wegen der fallenden Ölexporte aus dem Iran wurde damit weggespült." Mittlerweile bestehe sogar die Möglichkeit, dass der Ölmarkt im laufenden Quartal überversorgt sei.