SINGAPUR (dpa-AFX) - Nach einem kräftigen Anstieg am Vortag sind die Ölpreise am Dienstag zunächst ohne klare Richtung geblieben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 44,68 US-Dollar. Das waren 11 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI ging dagegen um einen Cent auf 41,73 Dollar zurück.
Am Markt liegt der Fokus auf der Frage, inwieweit die Terroranschläge in Paris vom vergangenen Freitag die Ölpreise beeinflussen. Die höheren geopolitischen Risiken nach den Anschlägen hatten den Preisen am Montag zunächst Auftrieb gegeben. Inzwischen wurde bekannt, dass Frankreichs Staatspräsident Francois Holland offiziell Unterstützung der anderen EU-Staaten anfordern will. Unter Experten ist allerdings umstritten, ob der Preisanstieg gerechtfertigt ist. Es gebe nach wie vor einen starken Preisdruck, meint David Lennox, Analyst beim australischen Finanzdienstleister Fat Prophets. Der Auftrieb sei eine Reflexreaktion auf die jüngsten Ereignisse. Wie labil der Preisanstieg ist, zeigte sich am Montag, als die Preise zwischenzeitlich wieder stark zurückgingen, bevor sie sich wieder auf dem Ausgangsniveau stabilisierten. Die Commerzbank erklärte den zwischenzeitlichen Rückgang mit Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA), die angesichts hoher Lagerbestände von einem "beispiellosen Puffer" gegen geopolitische Schocks und unerwartete Angebotsausfälle sprach.