Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis hat am Mittwoch etwas nachgegeben. Allerdings bewegte er sich weiterhin in der Nähe eines 2-Wochen-Hochs. Unterstützung erhielt das schwarze Gold durch Anzeichen einer sich erholenden US-Nachfrage, die schwache Wirtschaftsdaten ausglich. Mögliche Angebotskürzungen durch Saudi-Arabien sorgten ebenfalls für einen rosigen Ausblick.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl wurde bis 09:26 Uhr MEZ rund um die 100-USD-Marke pro Barrel gehandelt, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,1 % höher auf 93,86 USD pro Barrel gehandelt wurde.
Die Daten des American Petroleum Institute zeigten, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 19. August um 5,6 Millionen Barrel gefallen sind. Dies lag weit über den Erwartungen eines Rückgang von 450.000 Barrel.
Die offiziellen Daten, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden, dürften einen Rückgang der Lagerbestände um 933.000 Barrel ausweisen. Die US-Rohöllagerbestände waren in der Woche bis zum 12. August um mehr als 7 Millionen Barrel gesunken.
Die schrumpfenden Lagerbestände in Kombination mit den jüngsten Daten, wonach die US-Rohölvorräte in der Strategic Petroleum Reserve auf ein 35-Jahres-Tief gesunken sind, deuten darauf hin, dass sich die Ölnachfrage in den USA von einer Flaute erholt.
Der Rückgang der Benzinpreise gegenüber ihrem Höchststand scheint der wichtigste Faktor für die Rohölnachfrage im Land zu sein.
Umgekehrt zeigten PMI-Daten am Dienstag, dass die Aktivität des US-Privatsektors angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks und steigender Zinssätze auf das schwächste Niveau seit 27 Monaten gesunken ist. Eine Verlangsamung der US-Wirtschaft, insbesondere bei weiter steigenden Zinsen, könnte die Rohölnachfrage für 2022 belasten.
Dennoch stiegen die Ölpreise am Dienstag um fast 4 %, nachdem Saudi-Arabien – der weltweit größte Produzent – potenzielle Lieferkürzungen zur Stützung der Rohölpreise angekündigt hatte.
Der Schritt erfolgt auch inmitten von Berichten über Fortschritte beim Atomabkommen mit dem Iran, dessen Unterzeichnung voraussichtlich mehrere westliche Sanktionen gegen Teheran aufheben und eine Lieferung von über 1 Million Barrel pro Tag auf den Markt bringen wird.
Bedenken hinsichtlich des Iran-Deals sorgten in den vergangenen Wochen für heftige Schwankungen an den Rohölmärkten. Die Händler befürchten nämlich eine mögliche Überversorgung, die sich aus dem Abkommen ergeben könnte.