Von Bryan Wong
Investing.com - Der Ölpreis hat am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung keine klare Richtung gefunden. Die Preise stiegen zunächst, nachdem die U.S. Energy Information Administration (EIA) einen enormen Rückgang der Rohöllagerbestände meldete. Die Gewinne wurden jedoch durch den Streit des US-Kongresses über das neueste COVID-19-Konjunkturpaket sowie durch weltweit steigende Infektionszahlen begrenzt.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Oktober-Lieferung stieg bis 7:02 Uhr um 0,07 Prozent auf 44,12 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI Öl) mit einer Laufzeit bis September ging es um 0,05 Prozent nach unten auf 41,25 Dollar.
Die EIA meldete für die Woche bis zum 24. Juli einen Rückgang der Rohöllagerbestände um 10,612 Millionen Barrel, der größte seit 2019. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter hatten mit einem Anstieg von 357.000 Barrel gerechnet.
Die ANZ Analysten warnten jedoch in einer Notiz, dass der Rückgang "nicht nur eine gute Nachricht war, da es Anzeichen dafür gibt, dass die Nachfrage nach wie vor Schwierigkeiten hat, zu wachsen". Die Nachfrage wird wahrscheinlich durch neue Corona-Ausbrüche in einigen Ländern gedämpft bleiben.
Nach Angaben der Johns Hopkins University gab es am 30. Juli weltweit fast 17 Millionen COVID-19-Fälle. Die australische Stadt Melbourne meldete am Donnerstag eine Rekordzahl von täglichen Neuinfektionen.
"Solange wir täglich steigende Neuinfektionen sehen, ist das Risiko für die Ölnachfrage einfach zu groß", sagte Vivek Dhar, Rohstoffanalyst bei der Commonwealth Bank of Australia (OTC:CMWAY) gegenüber Reuters.
In der Zwischenzeit werden die Investoren auf den nächsten Schritt der OPEC achten, da die im April vereinbarten und im Juni ausgeweiteten Förderkürzungen von 9,7 Millionen Barrel pro Tag von August bis Dezember auf eine Kürzung von 7,7 Millionen Barrel pro Tag gedrosselt werden. Eine geschwächte Nachfrage könnte auch Saudi-Arabien veranlassen, den Ölpreis zu senken, sobald die Kürzungen gelockert werden.
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