Investing.com - Futures auf Öl der Sorte Brent sind am Dienstag auf ihre niedrigsten Bewertungen seit mehr als vier Jahren gesunken, da anhaltende Sorgen über eine Ölschwemme auf dem Weltmarkt die Preise immer weiter in die Tiefe purzeln lassen.
An der ICE Futures Exchange in London brach der Preis von Brent zur Lieferung im Dezember auf ein Tagestief von 81,83 USD das Fass ein. Auf diesem Niveau hat er seit Oktober 2010 nicht mehr gestanden.
Der Preis hat sich später wieder erholt und stand in den europäischen Morgenstunden mit einem Verlust von 59 US-Cent oder 0.71% auf 82,36 USD das Fass.
Gestern hatten die in London gehandelten Futures auf Brent schon 1,02 USD oder 1,21% an Wert verloren und waren zu 82,95 USD das Fass aus dem Handel gegangen.
An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich US-Rohöl zur Lieferung im Dezember um 67 US-Cent oder 0,86% und wurde zu 76,74 USD das Fass gehandelt.
Am Montag waren in New York gehandelte Ölfutures um 1,25 USD oder 1,59% eingebrochen und zu 77,40 USD aus dem Handel gegangen. An der Nymex war am 4. November der Preis für ein Fass mit 75,84 USD auf sein niedrigstes Niveau seit Oktober 2011 gefallen.
Der kuweitische Ölminister Ali Al-Omair hatte am Montag gesagt, dass die Organisation Erdölexportierender Länder ihre Produktion nicht zurückfahren werde um die Ölmärkte zu stützen, wenn sie später in diesem Monat ihr Treffen in Wien abhält.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist seit Juni um fast 30% zurückgegangen, als er auf nahezu 116 USD in der Folge von Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika gestiegen war. Die Futures auf WTI haben seit dem Hoch von 107,50 USD im Juni fast 29% an Wert verloren.
Sorgen über eine sich abschwächende weltweite Nachfrage verbunden mit Anzeichen, dass die OPEC-Mitgliedsstaaten ihre Förderung nicht einschränken werden, haben in den zurückliegenden Wochen auf den Preisen gelastet.
Einige Marktanalysten glauben, dass nur eine Verringerung der Fördermenge durch das Ölkartell den Rückgang der Preise stoppen kann.
Die Ölminister der Zwölfergruppe werden am 27. November in Wien zu Beratungen zusammenkommen, um zu diskutieren, wie auf die fallenden Ölpreise zu reagieren ist und ob sie ihr Produktionsziel für den Beginn des Jahres 2015 anpassen sollten.
Unterdessen erfreute sich der Dollar sich einer lebhaften Nachfrage, vor dem Hintergrund von Spekulationen, dass die Federal Reserve beginnen werde die Zinsen noch vor den anderen wichtigen Notenbanken anzuheben.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,18% auf 88,03 angestiegen und hält sich damit knapp unter seinem Vierjahreshoch bei 88,31 aus der letzten Woche.
Der Ölpreis gibt für gewöhnlich nach wenn die amerikanische Währung zulegt, da sich in Dollar gehandelte Rohstoffe dann für Einkäufer aus anderen Währungsräumen verteuern.