NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag den dritten Tag in Folge gestiegen. Im Vergleich zum starken Preissprung vom Dienstag hielt sich die Aufschläge am späten Vormittag allerdings in Grenzen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November legte zuletzt um 87 Cent auf 74,77 Dollar zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 89 Cent auf 70,99 Dollar.
Brent-Öl aus der Nordsee hat sich in den vergangenen drei Handelstagen um mehr als drei Dollar je Barrel verteuert. Dies ist der stärkste Preissprung seit August. Er wird durch die jüngste Entwicklung im Nahen Osten angetrieben. Am frühen Morgen hat Israels Armee nach erneutem Beschuss die Angriffe auf die Hisbollah-Miliz im Libanon fortgesetzt.
Am Ölmarkt fürchten Anleger, dass Israel auch Ölförderanlagen und andere strategische Einrichtungen im Opec-Staat Iran ins Visier nehmen könnte, was zu einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens führen dürfte.
Allerdings wurde der Anstieg der Ölpreise zuletzt auch durch die Entwicklung der Ölreserven in den USA gebremst. In der vergangenen Woche waren die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl unerwartet um 3,9 Millionen Barrel gestiegen. Höhere Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten in der Regel die Ölpreise.