NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 73,82 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um zehn Cent auf 67,80 Dollar.
Damit haben sich die Preise nach den Verlusten vom Vorabend vorerst stabilisiert. Am Dienstagabend waren die Rohölpreise unter Druck geraten, nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während eines Staatsbesuchs in den USA Vorschläge präsentierte, um das Atomabkommen mit dem Iran nicht zu gefährden. Die US-Regierung steht dem Abkommen kritisch gegenüber. Es gilt als möglich, dass US-Präsident Donald Trump das Abkommen aufkündigt und einstige Sanktionen wieder in Kraft setzt. Der Preisrückgang vom Vorabend zeigt nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG), dass der deutliche Preisanstieg der Vorwoche durch die Erwartung neuer Iran-Sanktionen begünstigt worden sei. "Solange diese weiter im Raum stehen, ist ein stärkerer Preisrückgang nicht zu erwarten", hieß es in einer Analyse. Auch generell rechnen Experten vorerst nicht mit einem stärkeren Rückgang der Ölpreise. "Angesichts der robust bleibenden globalen Nachfrage, möglichen weiteren OPEC-Kürzungen auch über 2018 hinausgehend sowie abnehmenden Förderraten der sich heute in Betrieb befindlichen Ölfelder, sollte der Ölpreis trotz eines hohen US-Schieferölangebotes mittelfristig gut unterstützt bleiben", sagte Experte Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer in Stuttgart.