BERLIN (dpa-AFX) - Zwei große Erdgasanbieter sollen seit 1999 Preise und Absatzmengen in Ostdeutschland abgesprochen haben. Der verzwickte Fall dürfte bald vor dem Berliner Landgericht aufgerollt werden. Die Berliner Gaswerke AG (Gasag) bestätigte am Montag eine Klage gegen das Unternehmen. Diese richtet sich gegen eine außergerichtliche Einigung der Gasag mit dem französischen Konzern GDF Suez vom Oktober 2011. Dabei wurden der Gasag nach einem Bericht des Magazins 'Der Spiegel' günstigere Gaslieferbedingungen eingeräumt als zuvor vereinbart. Im Gegenzug habe das Gasag-Management auf größere Schadensersatzansprüche verzichtet.
Kläger ist der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Karl Kauermann, der sich laut 'Spiegel' in dem Kontrollgremium vergeblich gegen den Kompromiss gewehrt hatte und überstimmt worden sei. Die Gasag bestätigte, dass Kauermann Klage gegen den Aufsichtsrat eingereicht habe. 'Zu den juristischen Einzelheiten dieser komplexen Verfahren' wollte die Gasag am Montag keine Stellung nehmen. Der mit GDF Suez geschlossene Vergleich sichere aber 'im Interesse des Unternehmens und seiner Kunden die Beschaffung dieser Mengen zu wettbewerbsfähigen Konditionen'.
Hintergrund sind langfristige Lieferverträge der Gasag. Die Konzerne Eon und GDF (heute: GDF Suez) sollen sich nach Darstellung des 'Spiegels' 1999 zusammen mit dem Leipziger Lieferanten VNG darauf geeinigt haben, den Gasbedarf der Gasag über 20 Jahre unter sich aufzuteilen und den Preis an den Ölpreis zu koppeln. Als Folge der Finanzkrise fielen die Gaspreise drastisch, die Gasag sei aber weiterhin an die hohen Preise gebunden gewesen. Dadurch habe das Unternehmen viele Kunden verloren und allein von 2008 und 2011 einen Schaden von rund 110 Millionen Euro erlitten, berichtete das Nachrichtenmagazin./brd/DP/stw
Kläger ist der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Karl Kauermann, der sich laut 'Spiegel' in dem Kontrollgremium vergeblich gegen den Kompromiss gewehrt hatte und überstimmt worden sei. Die Gasag bestätigte, dass Kauermann Klage gegen den Aufsichtsrat eingereicht habe. 'Zu den juristischen Einzelheiten dieser komplexen Verfahren' wollte die Gasag am Montag keine Stellung nehmen. Der mit GDF Suez geschlossene Vergleich sichere aber 'im Interesse des Unternehmens und seiner Kunden die Beschaffung dieser Mengen zu wettbewerbsfähigen Konditionen'.
Hintergrund sind langfristige Lieferverträge der Gasag. Die Konzerne Eon