WIESBADEN (dpa-AFX) - Das Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen bereitet dem Kohlenstoffspezialist SGL Group zunehmend Kopfschmerzen. Nachdem der flaue Absatz der Fasern, wie sie in Windrad-Rotoren und im Flugzeugbau eingesetzt werden, schon den Gewinn im zweiten Quartal vermiest hatte, muss das Wiesbadener Unternehmen nun etwa 55 Millionen Euro in den Wind schreiben. Grund ist der verlangsamte Produktionsanlauf bei dem Boeing-Langstreckenflieger 787 'Dreamliner'. Dadurch liefere SGL dem US-Flugzeugbauer weniger Komponenten als geplant, teilten die Wiesbadener am Mittwochabend mit.
Die Abschreibung werde im dritten Quartal wirksam und betreffe sowohl Umsatz als auch Betriebsergebnis (EBIT). Dennoch erwarte der Konzern beim EBIT im dritten Quartal noch ein Plus im einstelligen Millionenbereich. Dazu habe vor allem das Stammgeschäft mit Graphitelektroden und -kathoden beigetragen, das im vergangenen Jahresviertel laut Mitteilung überdurchschnittlich profitabel war. Bei den Graphitspezialitäten habe sich der operative Gewinn wie erwartet entwickelt.
Dem Aktienkurs schadeten die Nachrichten nicht, im Gegenteil: Die im MDax notierte Aktie legte bis Donnerstagmittag um 1,04 Prozent auf 30,465 Euro zu. Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz verwies auf die Ankeraktionäre Susanne Klatten sowie die Autobauer BMW und VW, die dafür sorgten, dass die Kursentwicklung zumindest teilweise von den Fundamentaldaten losgelöst sei.
Boeing werde weniger Exemplare des Grundtyps 787-8 herstellen als ursprünglich veranschlagt, hieß es von SGL. Davon seien langfristige Lieferverträge betroffen, und das Unternehmen habe Ersatzansprüche eingereicht. Zu den Erfolgsaussichten wollte sich ein SGL-Sprecher am Donnerstag nicht äußern. SGL erwartet, dass die Abschreibung teilweise durch eine größere Produktion von Komponenten für die Langversion Boeing 787-9 ausgeglichen werden könne. Dies werde sich aber erst in Zukunft auswirken.
Die Carbonfaser ist der große Hoffnungsträger im Portfolio der SGL. Prestigeträchtig und öffentlichkeitswirksam ist etwa das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autobauer BMW, in dem Fasern für den automobilen Leichtbau produziert werden. Jedoch kommen die neuen ultraleichten Autos von BMW erst 2013 auf den Markt. Zudem drücken Überkapazitäten auf den Preis für die Fasern.
Boeing seinerseits hatte wiederholt Probleme mit dem Dreamliner. Immer neue Pannen führten dazu, dass die erste Maschine des Typs mit mehr als drei Jahren Verspätung ausgeliefert wurde. Im August stornierte die australische Fluggesellschaft Qantas die Bestellung von 35 Maschinen. Zuvor waren auch andere Airlines abgesprungen oder hatten ihre Aufträge reduziert./stb/hus/stw/fbr
Die Abschreibung werde im dritten Quartal wirksam und betreffe sowohl Umsatz als auch Betriebsergebnis (EBIT). Dennoch erwarte der Konzern beim EBIT im dritten Quartal noch ein Plus im einstelligen Millionenbereich. Dazu habe vor allem das Stammgeschäft mit Graphitelektroden und -kathoden beigetragen, das im vergangenen Jahresviertel laut Mitteilung überdurchschnittlich profitabel war. Bei den Graphitspezialitäten habe sich der operative Gewinn wie erwartet entwickelt.
Dem Aktienkurs schadeten die Nachrichten nicht, im Gegenteil: Die im MDax
Boeing werde weniger Exemplare des Grundtyps 787-8 herstellen als ursprünglich veranschlagt, hieß es von SGL. Davon seien langfristige Lieferverträge betroffen, und das Unternehmen habe Ersatzansprüche eingereicht. Zu den Erfolgsaussichten wollte sich ein SGL-Sprecher am Donnerstag nicht äußern. SGL erwartet, dass die Abschreibung teilweise durch eine größere Produktion von Komponenten für die Langversion Boeing 787-9 ausgeglichen werden könne. Dies werde sich aber erst in Zukunft auswirken.
Die Carbonfaser ist der große Hoffnungsträger im Portfolio der SGL. Prestigeträchtig und öffentlichkeitswirksam ist etwa das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autobauer BMW
Boeing seinerseits hatte wiederholt Probleme mit dem Dreamliner. Immer neue Pannen führten dazu, dass die erste Maschine des Typs mit mehr als drei Jahren Verspätung ausgeliefert wurde. Im August stornierte die australische Fluggesellschaft Qantas die Bestellung von 35 Maschinen. Zuvor waren auch andere Airlines abgesprungen oder hatten ihre Aufträge reduziert./stb/hus/stw/fbr