PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben es am Donnerstag mehrheitlich nur vorübergehend in die Gewinnzone geschafft. Nach einem verhaltenen Start hatte eine überraschend deutliche Aufhellung des deutschen ifo-Geschäftsklimas für gute Stimmung gesorgt. Dann aber drückten laut Händlern Spekulationen über ein großes Verkaufsprogramm für europäische Aktien sowie Sorgen um eine mögliche Abstufung der Kreditwürdigkeit Portugals die Kurse ins Minus.
Gegen Mittag stand der EuroStoxx 50 0,35 Prozent tiefer bei 2.510,13 Punkten. An der Börse in Paris sank der CAC-40-Index um 0,05 Prozent auf 3.445,52 Punkte. Derweil behauptete der britische FTSE 100 ein Plus von 0,22 Prozent auf 5.929,34 Punkte zurück. Im Fokus standen Unternehmenszahlen insbesondere aus dem Finanzsektor. Konjunkturseitig könnten am Nachmittag noch US-Daten den Markt bewegen.
Die Aktien von Swiss Re stiegen um 2,45 Prozent auf 54,30 Franken und waren damit zweitbester Wert im Swiss-Market-Index (SMI) . Der Schweizer Rückversicherer hatte 2011 dank hoher Gewinne aus Kapitalanlagen mehr als erwartet verdient, obwohl Naturkatastrophen die operative Entwicklung deutlich belasteten. Commerzbank-Analyst Roland Pfänder sprach von starken Zahlen für das vierte Quartal, die die Konsenserwartungen deutlich übertroffen und seine Schätzungen fast erreicht hätten. Dagegen berichtete die französische Bank Credit Agricole für das Schlussquartal einen überraschend hohen Verlust, was die Titel um mehr als drei Prozent sinken ließ.
Bei der teilverstaatlichten belgisch-französischen Großbank Dexia sorgten Verluste aus Geschäften mit griechischen Staatsanleihen sowie aus dem Verkauf des belgischen Arms der Dexia an den Staat für Kursabschläge von gut dreieinhalb Prozent. Konkurrent Royal Bank of Scotland (RBS) musste 2011 den vierten Jahresverlust in Folge hinnehmen, der zudem höher ausfiel als befürchtet. Dennoch gewannen die Aktien knapp drei Prozent an Wert. Abseits des Sektors konnte der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) den Jahresgewinn steigern. Trotzdem verloren die Aktien mehr als ein Prozent. Ein moderater Gewinnrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr ließ die Titel von Iberdrola um knapp dreieinhalb Prozent sinken, obwohl der spanische Stromversorger seine Ziele für das laufende Jahr bestätigte./gl/ag
Gegen Mittag stand der EuroStoxx 50
Die Aktien von Swiss Re
Bei der teilverstaatlichten belgisch-französischen Großbank Dexia sorgten Verluste aus Geschäften mit griechischen Staatsanleihen sowie aus dem Verkauf des belgischen Arms der Dexia an den Staat für Kursabschläge von gut dreieinhalb Prozent. Konkurrent Royal Bank of Scotland (RBS)