WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der erste Zug traf am 17. Januar 1962 ein: Wolfsburg will den Jahrestag der Ankunft der sogenannten Gastarbeiter aus Italien bei Volkswagen (4:VOWG_p) trotz Corona möglichst gebührend feiern. Am Denkmal "L'Emigrante" (der Auswanderer) vor dem Hauptbahnhof ist eine kleine Zusammenkunft mit Zeitzeugen und Vertretern von VW (4:VOWG_p) sowie der IG Metall geplant, wie die Stadt ankündigte. Auf dem Gelände der Designer Outlets soll eine Ausstellung einen fotografischen Blick auf die ersten italienischen Gastarbeiter richten.
"Italienische Arbeitskräfte haben nicht nur dazu beigetragen, dass die Wirtschaft in Wolfsburg aufblühte, sondern auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben außergewöhnlich stark geprägt", sagte der neue Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) mit Blick auf das Jubiläum. Auch wenn es aufgrund der Corona-Situation nicht möglich sei, dieses bedeutsame Jubiläum mit einer großen Feier zu würdigen, wolle er diesen Menschen seinen Dank und große Anerkennung aussprechen. Sie hätten sich fern ihrer Heimat in Wolfsburg ein neues Leben aufgebaut. Das erste deutsch-italienische Anwerbeabkommen wurde zwar schon 1955 unterzeichnet. Aber erst Ende 1961 verkündete Volkswagen laut dem Wolfsburger Institut für Zeitgeschichte, dass man "gezwungen sei, ausländische Arbeitskräfte anzuwerben". Als ein Grund dafür gilt, dass nach dem Mauerbau der Zuzug aus der DDR weitgehend zum Erliegen kam, wodurch sich der Arbeitskräftemangel in der Bundesrepublik verschärfte.