Investing.com - Die US-Rohölfutures haben am Montag ihre Verluste teils wieder wettgemacht, nachdem sie zu Beginn der Handelssitzung wegen einer befürchteten Überversorgung auf ein Sechsjahrestief gefallen waren.
An der New York Mercantile Exchange ist US-Rohöl zur Lieferung im März auf ein Sitzungstief von 43,57 USD das Fass gesunken, ein Preisniveau wie es seit März 2009 nicht mehr gesehen worden ist. Später wurde es in den europäischen Morgenstunden mit einem Abschlag von 43 US-Cent oder 0,96% zu 44,41 USD gehandelt.
Der Maikontrakt lag um 14 US-Cent oder 0,3% im Minus auf 46,92 USD, nachdem er zuvor zwischenzeitlich auf 45,89 USD gefallen war.
Am Freitag waren die Ölpreise um 2,21 USD oder 4,7% eingebrochen, im Anschluss an die Veröffentlichung eines weitgehend pessimistischen Reports der Internationalen Energieagentur zur weltweiten Versorgung und Verbrauch von Öl.
In dem weit beachteten monatlichen Bericht vom Freitag hat die IEA gewarnt, dass die Erholung der Ölpreise fragil bleibt vor dem Hintergrund einer sich erholenden Produktion in den USA.
Die Agentur fügte hinzu, dass der Anschein von Stabilität im Ölmarkt trügerisch ist. Die OPEC wird ihren eigenen Bericht zu Angebot und Nachfrage auf den globalen Ölmärkten noch im Laufe des Montags herausgeben.
Die Ölfutures sind in New York in der letzten Woche um 4,76 USD oder 9,61% gesunken. Es handelt sich um den vierten Wochenverlust in Folge, der auch der größte seit Anfang Dezember war.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um 56 auf 866 gesunken ist. Es handelt sich um die 14. Woche in Folge mit einem Rückgang.
Die Anzahl der Bohrlöcher in den USA liegt 46% unter ihrem Allzeithoch von 1.609 im Oktober.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Jedoch lagen die gesamten Ölvorräte in den USA in der letzten Woche auf 448,9 Millionen Fass, was ihr höchster Stand seit mindestens 80 Jahren gewesen ist. Dies lässt vermuten, dass die niedrigen Preise die Förderung bisher kaum beeinflusst haben.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Mai an der ICE Futures Exchange in London um 65 US-Cent oder 1,18% auf 54,36 USD das Fass nach. Zuvor am Tag hatte der Preis mit 53,64 USD sein niedrigstes Niveau seit dem 2. Februar erreicht.
In London gehandeltes Brent war am Freitag um 2,27 USD oder 3,96% abgestürzt und war zu 55,01 USD das Fass aus dem Handel gegangen. Brent ist in der letzten Woche um 4,95 USD oder 8,47% gefallen, sein zweiter Wochenverlust in Folge.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI bei 7,44 USD das Fass, verglichen mit 7,95 USD zu Handelsschluss am Freitag.
Die Ölpreise sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen, da die OPEC sich Rufen nach Produktionskürzungen widersetzt hat, während in den USA die Förderung so hoch wie seit mehr als drei Jahrzehnten mehr ist. Zusammen hat dies zu einem weltweiten Überangebot geführt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, stand zuletzt auf 100,41, nachdem er in der Nacht auf bis zu 100,71 geklettert war, ein Niveau auf dem er sich seit April 2003 nicht mehr befunden hat.
Die Nachfrage nach dem Dollar wird weiterhin von Erwartungen auf höhere Zinsen getragen, die von dem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Februar vom Beginn des Monats untermauert worden sind.
Die in Dollar gehandelten Ölfutures fallen gewöhnlich bei einem steigenden Dollar, da dieser Öl für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer macht.
Der Euro ist auf ein 12-Jahrestief gegenüber dem Dollar gefallen, da er weiterhin von abweichenden geldpolitischen Ausrichtungen in den USA und der Eurozone belastet wird.
Die Marktteilnehmer warten auf die Aussagen der Federal Reserve am Mittwoch, um zu sehen ob diese ihren Verweis auf eine bedächtige Handlungsweise fallen lassen werde, bevor sie beginnen werde die Zinsen anzuheben und damit signalisiert, dass sie zu einer Zinserhöhung bereit sei, sollte das konjunkturelle Umfeld stimmen.