Investing.com - West Texas Intermediate-Öl-Futures handeln am Mittwoch beim tiefsten Stand seit März 2009. Zuvor belegten offizielle Daten aus den USA einen Anstieg der Ölvorräte auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen und vertieften damit weiter die Befürchtungen über eine Überversorgung.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im April im US-Morgenhandel mit 42,38 USD pro Barrel, ein Abstieg von 2,49 Prozent oder 1,08 USD. Vor der Veröffentlichung des Versorgungsberichts notierten Ölpreise mit 42,70 USD pro Barrel.
Der Maivertrag schloss am Dienstag mit 44,35 USD pro Barrel um 1,85 Prozent oder 84 US-Cent niedriger ab.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 13. März um 9,6 Mio. Barrels zugenommen haben, die Zahl liegt weit über den Erwartungen von einer Zunahme um 3,8 Mio. Barrels.
Laut Bericht nahmen die Benzinvorräte um 4,5 Mio Barrels ab, erwartet wurde ein Rückgang von 0,9 Mio. Barrels. Destillatvorräte stiegen um 0,4 Mio. Barrels.
Die Gesamtölvorräte in den USA betrugen in der vergangenen Woche 458,5 Mio. Barrels und lagen damit auf dem höchsten Stand seit mindestens 80 Jahren. Die niedrigen Preise wirken sich offenbar noch nicht auf die Produktionsmengen aus.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 56 auf 866 zurück. Der Abbau der Anlagen geht somit in seine 14. Woche.
Die Anzahl aktiver Ölförderungsanlagen in den USA liegt um 46 Prozent niedriger als beim Allzeithoch von 1 609 Anlagen im Oktober.
Diese Entwicklung wurde von den Marktteilnehmern mit Interesse verfolgt. Die Anleger hoffen auf Anzeichen für ein Ende der Überversorgung der globalen Ölmärkte.
Angaben der Marktteilnehmer zufolge wird auch der zunehmende Platzmangel bei der Lagerung der Ölvorräte in den USA und in China zu einem Problem.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent-Öl zur Lieferung im Mai um 0,64 Prozent oder 35 US-Cents und handelte bei 53,17 USD pro Barrel.
Am Dienstag fielen die Brent-Futures mit 52,57 USD pro Barrel auf den tiefsten Stand seit dem 2, Februar. Letztendlich schlossen die Futures um 0,8 Prozent oder 43 US-Cents niedriger bei 53,51 USD.
Die Spanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 10,79 USD pro Barrel. Bei Börsenschluss am Dienstag lag sie bei 8,32 USD.
Ölpreise verloren in den vergangenen Monaten dramatisch an Wert. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder senkte trotz Aufrufen seitens mehrerer Länder ihre Produktionszahlen nicht und auch die USA förderten so viel wie zuletzt vor über dreißig Jahren. Dadurch kamen es auf den globalen Ölmärkten zu einer Überversorgung.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 0,1 Prozent auf 99,92, unweit des am Vortag erreichten Zwölfjahreshochs von 100,77.
Die Anleger warten auf die im Laufe des Tages bevorstehende Stellungnahme der Federal Reserve Bank und hoffen, dass sie ihre abwartende Haltung aufgeben wird.
Dies würde als Zeichen dafür gedeutet werden, dass die Bank während ihrer Junisitzung eine Anhebung der Leitzinsen beschließen könnte.