Washington, 16. Apr (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds wird aller Voraussicht nach in der Corona-Krise nicht mit deutlich mehr Kapital ausgestattet. Die USA als einflussreichster Träger des IWF lehnten entsprechende Forderungen am Donnerstag ab. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, die übliche Vorgehensweise über zusätzliche Sonderziehungsrechte würde nicht viel bringen. 70 Prozent der geschaffenen Gelder würden dann G20-Ländern zustehen, die sie überwiegend nicht bräuchten. Nur drei Prozent würden in armen Staaten ankommen. Die IWF-Mitgliedsstaaten sollten stattdessen lieber zwei Hilfstöpfe für arme Länder mit Zusagen ausbauen.
Sonderziehungsrechte sind eine künstliche Währung des IWF, über die der Fonds mit Kapital ausgestattet wird. Am Donnerstag beraten die zuständigen Gremien des IWF über Antworten auf die Coronavirus-Pandemie und eine mögliche Kapitalrunde. Reuters hatte zuletzt berichtet, die USA wollten nicht, dass Iran und China über den Umweg IWF an neue Formen der Finanzierung kämen.
Zuletzt wurde die Mittel des IWF 2009 nach der Finanzkrise aufgestockt - um damals 250 Milliarden Dollar. Insgesamt kann der IWF momentan eine Billion Dollar verleihen. Viele Ökonomen fordern, dies auf 1,5 oder 2,0 Billionen aufzustocken. Andrea Shalal, geschrieben von Christian Krämer. Redigiert von Hans-Edzard Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)