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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax tief im Minus - Ukraine und Konjunktur

Veröffentlicht am 15.04.2014, 18:21
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine und schwache Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutlich belastet. Gute amerikanische Unternehmenszahlen sorgten nur kurzzeitig für Entspannung. Der Dax (ETR:DAX) schloss 1,77 Prozent tiefer bei 9173,71 Punkten. Nach der schwächsten Wochenbilanz seit Juni 2013 hatte der Leitindex am Montag noch ein moderates Plus verbucht.

Die Nebenwerte-Indizes knüpften am Dienstag an ihre Vortagesverluste an: Für den MDax (ETR:MDAX) ging es um 1,34 Prozent auf 15 661,85 Punkte nach unten und der TecDax (ETR:TDXP) büßte 1,72 Prozent auf 1156,85 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging mit einem Minus von mehr als einem Prozent aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London verbuchten etwas geringere Verluste. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI) präsentierte sich zum europäischen Börsenschluss knapp im Minus.

UKRAINE BELASTET AUCH ZEW-KONJUNKTURERWAERUNGEN

Als größte Belastung für die Aktienkurse sah ein Händler jüngste Meldungen aus der Ostukraine. Diesen zufolge habe es beim Einsatz ukrainischer Regierungstruppen gegen die dortigen Separatisten Tote gegeben. "Es gibt Sorgen über eine Entwicklung in Richtung Bürgerkrieg.".

Zudem belastete die Krise die Stimmung deutscher Finanzexperten erneut: Die ZEW-Konjunkturerwartungen waren im April deutlicher gefallen als von Experten erwartet, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Auch in den USA enttäuschten Daten: Die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York hatte sich im April überraschend eingetrübt und auch Daten vom Immobilienmarkt waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

COMMERZBANK WEITER AUF TALFAHRT

Am Dax-Ende setzte sich die Talfahrt der Commerzbank-Aktien (ETR:CBK) mit minus 3,62 Prozent fort. Dass das Institut seinen Pensionären laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts rückwirkend keine höheren Betriebsrenten zahlen muss, half den Titeln nicht. Dagegen behaupteten sich die prozentual unveränderten Papiere des Konsumgüterherstellers Beiersdorf (ETR:BEI) an der Indexspitze. Sie profitieren von erfreulichen Zahlen des französischen Wettbewerbers L'Oréal.

Derweil gaben die Gea-Aktien als einer der größten Verlierer im MDax 4,05 Prozent ab. Händler verwiesen auf einen Bericht, wonach der Anlagenbauer nun kurz vor einer Einigung über die Veräußerung seiner Wärmetauschersparte steht. Der genannte Preis liege allerdings unter den bisherigen Markterwartungen. Die Papiere von Axel Springer (ETR:SPR) hielten sich mit minus 0,32 Prozent vergleichsweise gut. Der Medienkonzern will Kreisen zufolge sein Geschäft mit Stellen- und Immobilienanzeigen an die Börse bringen.

AIR BERLIN SEHR SCHWACH NACH MEDIENBERICHTEN

Medienberichte sorgten bei Air Berlin ETR:AB1 für weitere Kursabschläge von 4,72 Prozent - damit übernahmen die Aktien die rote Laterne im SDax (ETR:SDXP). Ein Händler sah einen Artikel als Belastung. Die Weichenstellung für die Zukunft der angeschlagenen Fluggesellschaft dürfte noch in diesem Monat fallen, zitierte die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" einen Kenner des Unternehmens. Als wahrscheinlichste Lösung gilt, dass der Großaktionär Etihad seinen Anteil auf 49,9 Prozent aufstockt und die Airline dann von der Börse nimmt. Allerdings nimmt derzeit die EU-Kommission eine höhere Beteiligung der Araber unter die Lupe. In einem Vorabbericht im "Handelsblatt" hieß es, die EU-Kommission drohe Deutschland mit einem Vertragsverletzungsverfahren.

Am Rentenmarkt hielt sich die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere unverändert zum Vortag bei 1,27 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 134,91 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,48 Prozent auf 144,56 Punkte. Der Euro notierte bei 1,3807 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3803 (Montag: 1,3827) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,7245 (0,7232) Euro.

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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