FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag von dem sich immer weiter hochschaukelnden Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet worden. Der Dollar profitierte dagegen und legte auf breiter Front. Der Eurokurs fiel bis auf 1,1531 US-Dollar und kostete am späten Nachmittag 1,1565 Dollar. Im frühen Handel hatte der Kurs noch deutlich über 1,16 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1534 (Montag: 1,1613) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8670 (0,8611) Euro.
Die Situation am Devisenmarkt wird durch den Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt beherrscht. Es rieche nach einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, kommentierte Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank (DE:CBKG) die Lage. Nach bereits verhängten Strafzöllen drohen sich beide Seiten mit zusätzlichen Einfuhrzöllen auf zahlreiche Waren. Sollte der Streit ausufern, sehen Volkswirte die Gefahr einer schweren Beeinträchtigung des Welthandels und der konjunkturellen Entwicklung. In dieser unwägbaren Situation sind viele Anleger auf der Suche nach Sicherheit. Gefragt sind vor allem der japanische Yen und der Schweizer Franken, die traditionell als sichere Anlaufstellen gelten. Dass der Dollar profitiert, ist nicht unmittelbar einsichtig, sind die USA doch in den Handelsstreit involviert. Die Commerzbank erklärt die Dollarstärke über die Geldpolitik: Einfuhrzölle können demnach zu steigenden Güterpreisen in den USA führen und raschere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank nach sich ziehen. Soweit dieser Effekt nicht durch konjunkturelle Bremsspuren kompensiert wird, kann der US-Dollar zulegen. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87693 (0,87655) britische Pfund, 126,78 (128,27) japanische Yen und 1,1501 (1,1554) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1276,15 (1281,55) Dollar festgelegt.