Investing.com – Das EU-Parlament hat mit einer knappen Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, welches den anonymen Transfer von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. verbietet.
Die Betreiber von Kryptobörsen und anderweitiger Dienstleistungen werden so gezwungen, die persönlichen Daten sämtlicher Beteiligter an einer Transaktion zu erheben. Sollte eine der beiden Wallets nicht bei einem offiziellen Anbieter gehostet sein, muss die Plattform die Angabe der persönlichen Daten überprüfen, bevor die Transaktion abgewickelt werden kann.
Des Weiteren werden Kryptobörsen jede Transaktion, die einen Wert von 1000 Euro übersteigt, an die zuständige Geldwäschebehörde (AML) melden müssen. Diese Meldung wird völlig unabhängig davon stattfinden müssen, ob ein Verdacht auf Geldwäsche vorliegt oder nicht.
In der Realität dürfte das dazu führen, dass die Krypto-Community in zwei Lager gespalten wird. Auf der einen Seite befinden sich diejenigen, die ihre Wallet auf einer offiziellen Plattform haben und nur mit vorher genehmigten Wallets interagieren können. Während auf der anderen Seite die Nutzer zu finden sind, die dezentrale Anwendungen im P2P-Bereich in Anspruch nehmen.
Für die Krypto-Industrie in der EU ist das ein erheblicher Rückschlag. Nutzer werden zwangsläufig gezwungen, auf dezentrale Angebote auszuweichen, womit Steuereinnahmen genauso unmöglich werden wie eine sinnvolle Regulierung.
Noch ist aber nicht aller Tage Abend, denn Mitte April muss die Gesetzgebung erst noch ein Gremium durchlaufen, das aus Vertretern des Europäischen Parlaments, des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission besteht.
Der Coinbase (NASDAQ:COIN) CEO Brian Armstrong bezeichnete die Gesetzgebung als „innovationsfeindlich, datenschutzfeindlich und gesetzeswidrig“.
Von Marco Oehrl
Lesen Sie auch: