Investing.com - Der anhaltende Boom von Bitcoin, Ethereum und Co lockt immer mehr Akteure an: die Hedgefonds können die Krypto-Welt einfach nicht mehr ignorieren. Brevan Howard Asset Management hat nun Pläne für eine Fortsetzung der Expansion in den Krypto-Bereich angekündigt.
Laut einem Bloomberg-Bericht plant der in Europa ansässige Hedgefonds nun die Gründung einer neuen Niederlassung namens BH Digital, die ausschließlich in Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte investieren soll.
Bereits im April hat die Gesellschaft mit ersten Investitionen in den Krypto-Bereich begonnen. Mit der Gründung der neuen Abteilung will sie ihr Engagement im Bereich der digitalen Vermögenswerte "deutlich ausbauen".
Zur Leiterin der neuen Abteilung wurde die Mitbegründerin von CMT Digital, Colleen Sullivan, ernannt.
Aron Landy, CEO bei Brevan Howard Asset Management Fonds, sagte: "Brevan Howards Überzeugung bezüglich der vielfältigen Möglichkeiten im Bereich digitaler Assets und deren Bedeutung für langfristige Makro-Investoren ist der Grund, warum wir uns freuen, Colleen im Unternehmen begrüßen zu dürfen."
Neben der Expansion von Brevan haben sich in den letzten Monaten auch andere hochkarätige Vermögensverwalter in den Krypto-Markt gewagt. Der Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones hat in Bitcoin investiert, während die Man Group mit Bitcoin-Futures handelt.
In dem diesjährigen Krypto-Hedgefonds-Bericht der Beratungsgesellschaft PriceWaterHouseCoopers, der Alternative Investment Management Association und Elwood Asset Management hieß es, dass sich das von Krypto-Hedgefonds auf der ganzen Welt verwaltete Gesamtvermögen von 2 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf knapp 3,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 fast verdoppelt habe.
Am häufigsten handeln Krypto-Hedgefonds mit Bitcoin 'BTC' (92 Prozent), gefolgt von Ethereum 'ETH' (67 Prozent), Litecoin 'LTC' (34 Prozent), Chainlink 'LINK' (30 Prozent), Polkadot 'DOT' (28 Prozent) und Aave 'AAVE' (27 Prozent).
Etwa die Hälfte der Krypto-Hedgefonds handle mit Derivaten (56 Prozent), wie PwC mitteilte. Leerverkäufe seien dagegen drastisch von 48 Prozent auf 28 Prozent im Jahr 2020 zurückgegangen.
Allerdings sind nicht alle Hedgefonds von Kryptowährungen überzeugt. Ende August äußerte sich der Branchenveteran John Paulson - der während der Hypothekenkrise 2008 Milliarden verdiente - skeptisch gegenüber digitalen Vermögenswerten.
"Nein, ich glaube nicht an Kryptowährungen. Ich behaupte, dass Kryptowährungen nur eine Blase sind. Für mich stellen Kryptowährungen ein begrenztes Angebot von nichts dar. Sofern also die Nachfrage das begrenzte Angebot übersteigt, wird der Preis steigen. Aber wenn die Nachfrage sinkt, dann geht auch der Preis zurück. Kryptowährungen besitzen keinerlei inneren Wert, außer dass es eine begrenzte Menge davon gibt."
Auf die Frage, warum er den Bitcoin dann nicht einfach geshortet habe, antwortete Paulson, dass es sich angesichts der extremen Volatilität des Bitcoins nicht lohne, ihn zu shorten. Stattdessen riet er zu Goldbarren als Wertaufbewahrungsmittel. Der Grund sei die "sehr begrenzte Menge an investierbarem Gold".