Investing.com - Die Situation bei Kryptowährungen spitzt sich fast stündlich zu: Ethereum verlor in den letzten Stunden mehr als 20 Dollar und markierte mit 127,20 Dollar ein neues Jahrestief. Mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 15 Milliarden Dollar liegt Ethereum nur noch auf Rang 2 der wichtigen Kryptowährungen.
Grund für die jüngsten Verluste war zum einen die extrem miserable Marktstimmung gegenüber Digitalwährungen aufgrund der Furcht vor weiteren regulatorischen Hürden und zum anderen dem Bürgerkrieg um die Bitcoin Cash Hardfork.
Nach dem gestrigen Ausverkauf setzte sich der Kurssturz der digitalen Währungen am Dienstag unaufhaltsam fort. Ethereum verlor in den letzten 24 Handelsstunden 18 Prozent. Auf Sicht von 7 Tagen kollabierte der Token sogar um 39 Prozent.
Ethereum bildet da aber keine Ausnahme: Bitcoin rutschte um 20 Prozent ab, Stellar Lumens um 15 Prozent und EOS um 14 Prozent. Bitcoin Cash fiel nach seinem jüngsten Ausverkauf um weitere 3 Prozent. XRP hält sich weiter stabil und gab nur um 4 Prozent nach.
Aufgrund der hohen Verkaufsdynamik ist mit weiteren Verlusten zu rechnen, außer die so genannten Bitcoin-Wale betreten endlich das Schlachtfeld und sacken die Token zu günstigen Preisen ein.
Durch den tiefen Fall von Ethereum ist die Hash Rate des Ethereum Netzwerks auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen. Die aktuelle Hash Rate bedeutet, dass die Miner große Verluste erleiden, da sie für Strom, Ausrüstung und Miete bezahlen müssen, während die Gewinne aus jeder geschürften Münze sinken. Dies kann zu unangenehmen Folgen für den Gesamtmarkt führen, da die Miner ihre Token zur Deckung der Kosten verkaufen müssen.
Aber auch ICOs, die Geldmittel während des Crowdfundings eingesammelt haben, könnten nun ihre Krypto-Bestände verkaufen, was den Markt zusätzlich belasten dürfte.
Laut Larry Cermak von Diar würden einige Projekte zu aktuellen Preisen unrentabel werden und deshalb ihre Ethereums zur Deckung der Kosten weiterverkaufen.
"Natürlich werden viele der ICO-Unternehmen ihre ETH verkaufen, um die Betriebskosten zu decken und ihre Geschäfte zu finanzieren", schrieb Cermak in einem Tweet. "Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten dieser Projekte keine Einnahmen generieren. Und werden es höchstwahrscheinlich auch nie", kommentierte er.