Tokio (Reuters) - Angesichts zurückgehender Exporte und einer weltweiten Konjunkturabkühlung bleibt Japans Notenbank ihrer ultra-lockeren Geldpolitik treu.
Sie beließ am Mittwoch den Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bei 0,1 Prozent, damit diese weniger Geld horten. Banken sollen stattdessen mehr Kredite ausreichen und so die Wirtschaft ankurbeln. Die Währungshüter rechnen mit einem weiteren moderaten Wachstum der heimischen Wirtschaft, verweisen zugleich aber auf Risiken wie den Handelsstreit zwischen China und den USA.
Japans Wirtschaft spürt den Zollkonflikt sowie die abflauende Konjunktur in der Volksrepublik: Die Exporte sanken im Dezember um 3,8 Prozent - der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Die Ausfuhren nach China - Japans wichtigstem Handelspartner - sanken sogar um sieben Prozent.
Chinas Wirtschaft hat sich - auch wegen des Handelsstreits - merklich abgekühlt und ist 2018 mit 6,6 Prozent so schwach gewachsen wie seit 1990 nicht mehr. Die Führung in Peking will die Staatsausgaben daher in diesem Jahr erhöhen. Geplant sei eine angemessene Anhebung, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums.
Peking und Washington haben sich gegenseitig mit Strafzöllen überzogen und suchen nach einem Ausweg aus dem Konflikt. Falls dieser allerdings eskalieren sollte, sieht Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda "ernste Gefahren" auf die Weltwirtschaft zukommen. Angesichts der unsicheren Perspektiven wiederholte die Bank of Japan (BoJ) ihre Ankündigung, die Zinsen noch für längere Zeit auf extrem niedrigem Niveau halten zu wollen. "Es wird für die BoJ schwierig, derzeit eine geldpolitische Normalisierung oder eine Strategie für den Ausstieg zu diskutieren, während die Risiken für die Weltwirtschaft zunehmen", sagte Hiroaki Mutou, Chefökonom des Analysehauses Tokai Tokyo Research.