Investing.com – Der Rechtsstreit der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple geht in den nächsten Monat und aller Voraussicht nach könnte der September bezüglich der Prozessentwicklung interessant werden.
Beide Parteien werden ihre Anträge auf den Ausschluss der Aussagen von Sachverständigen einreichen. Diese müssen laut einem gemeinsam festgelegten Zeitplan bis zum 9. September vorliegen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Öffentlichkeit an diesem Datum erfährt, welche der Parteien welche Aussagen anfechtet. Der Grund ist, dass diese Unterlagen versiegelt eingereicht werden und Richterin Torres erst noch darüber entscheiden muss, was davon an die Öffentlichkeit dringen darf. Dies wird frühestens am 16. September passieren.
Am 13. September wird indes die Frist für die Beantragung eines verkürzten Verfahrens ablaufen. Die Widerspruchsfrist für diesen Vorgang endet erst am 18. Oktober und das Gericht hat anschließend bis zum 15. November Zeit eine Entscheidung zu fällen.
Ein schnelles Ende des Prozesses in den nächsten Wochen ist somit nicht zu erwarten. Der Ripple-CEO Brad Garlinghouse geht mittlerweile davon aus, dass sich die Kosten für den Rechtsstreit am Ende auf 100 Millionen Dollar belaufen werden.
Das hindert das Unternehmen aber nicht daran, sich an einer neuen Initiative zu beteiligen, die an der Entwicklung eines digitalen Dollars arbeitet. Bereits im Oktober soll das Projekt mit der Bezeichnung „Technical Sandbox Program“ gestartet werden, bei dem es anfänglich um die Frage gehen wird, wie grenzüberschreitende Transaktionen am effektivsten abgewickelt werden können.
Ripple konnte sich in den vergangenen Jahren mit verschiedenen CBDC-Pilotprojekten einiges an Know-how verschaffen und dürfte somit auf die Entwicklung eines digitalen Dollars einiges an Einfluss haben.
Ripple technische Kursmarken
Der XRP/USD verzeichnet aktuell einen Verlust von -1,62 Prozent, während der Handel bei 0,3259 Dollar stattfindet.
Das 23,6 Prozent Fibo-Retracement bei 0,3219 Dollar bietet weiterhin eine gute Unterstützung. Diese wurde in den vergangenen Tagen mehrfach getestet, aber es kam nie zu einem Tagesschlusskurs darunter.
Solange dies der Fall ist, kann mit einem Ausbau der Seitwärtsbewegung um 0,33 Dollar und einer möglichen Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracement von 0,3432 Dollar gerechnet werden. Wenn dieses Niveau auf Tagesschlusskursbasis überwunden wird, sind weitere Gewinne in Richtung des 50 Prozent Fibo-Retracements von 0,3604 Dollar möglich.
Auf der anderen Seite muss unter dem 23,6 Prozent Fibo-Retracement mit weiteren Verlusten in Richtung der psychologischen Marke von 0,30 Dollar und dem Zyklustief von 0,2875 Dollar gerechnet werden.
Von Marco Oehrl
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