Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Die Corona-Krise hat Arbeit in Deutschland merklich verteuert. Die Arbeitskosten je geleisteter Stunde wuchsen von Oktober bis Dezember 2020 saison- und kalenderbereinigt um 2,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dabei spielten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine Rolle: Dadurch sank insbesondere die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden, wodurch rechnerisch die Kosten "stark stiegen", wie das Statistikamt betonte.
Im Vergleich zum Jahresende 2019, dem letzten Quartal vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lag der Anstieg der Arbeitskosten bei 3,5 Prozent. Die Kosten für Bruttoverdienste erhöhten sich dabei sich binnen Jahresfrist um 3,2 Prozent, die Lohnnebenkosten um 5,0 Prozent. In den Sommermonaten, in denen viele Corona-Beschränkungen angesichts fallender Neuinfektionen gelockert oder aufgehoben worden waren, waren die Arbeitskosten um 1,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
"Damit lag Deutschland über dem durchschnittlichen Anstieg der Arbeitskosten in der EU von 1,6 Prozent", hieß es. Die höchsten Wachstumsraten wiesen Ungarn (+5,9 Prozent), Portugal (+5,6) und Rumänien (+5,2) auf. In Frankreich lag das Plus bei 2,2 Prozent. In fünf EU-Staaten sanken die Arbeitskosten, am stärksten in Malta mit 11,3 Prozent.