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Börse Frankfurt-News: Impulsloser Handel (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 06.09.2012, 15:01
Aktualisiert 06.09.2012, 15:04
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 6. September 2012. Baidu stellt eigenen mobilen Browser vor, die Zahlen von VeriFone-Zahlen sind schwächer als erwartet, Mail.ru profitiert von Internet-Wachstum in Russland und Gazprom verdient mehr als befürchtet.

Warten auf die EZB, heißt am heutigen Donnerstag einmal mehr die Devise im Handel mit Auslandsaktien. 'Mario Draghi hat gestern bereits unbegrenzte Anleihekäufe der Euro-Krisenstaaten angekündigt. Das stützt die Aktienmärkte', berichtet Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler. Zudem rechneten die Anleger mit weiteren geldpolitischen Lockerungen in China, nachdem die Konjunkturdaten aus dem asiatischen Raum zuletzt zunehmend enttäuscht hätten. 'Die jüngsten Wachstumszahlen aus China, aber auch aus Indien und Japan stimmen nachdenklich. Derzeit kommt nichts Gutes aus dem Bereich, wo eigentlich das Wachstum sein sollte', ergänzt Vorhauser.

Die Umsätze im Auslandsaktienhandel sind nach Auskunft von Roland Stadler von der Baader Bank anhaltend mau. 'Im Moment fehlt der zündende Impuls für neue Käufe und zwingender Verkaufsdruck besteht auch nicht', erklärt der Market Maker und verweist dabei auch auf den deutschen Leitindex DAX, der seit Wochen um die Marke von 7.000 pendele.

Baidu mit eigenem Web-Browser

Die Aktien von Baidu (WKN A0F5DE) zogen zur Wochenmitte um rund 3 Prozent auf 91,40 Euro an, nachdem der chinesische Suchmaschinenbetreiber einen eigenen mobilen Internet-Browser vorgestellt hat. Der im Rahmen des jährlichen 'Technology Innovation Forum' in Peking vorgestellte Browser läuft vorerst nur auf Googles Betriebssystem Android und ist sowohl in englischer als auch chinesischer Sprache verfügbar. 'Der Vorteil des neuen Browsers soll die Geschwindigkeit sein', erklärt Vorhauser. Laut Baidu ist die Neuentwicklung um ein Fünftel schneller als alle bisher verfügbaren mobilen Browser. Zudem will das chinesische Google-Pendant rund 1,6 Milliarden Euro in ein Cloud-Computing-Center investieren. 'Bereits jetzt ist Baidu bei allen chinesischen iPhones und iPads die Suchmaschine Nummer eins', kommentiert Vorhauser die gute Marktstellung des Unternehmens.

VeriFone brechen nach Zahlen ein

Deutlich unter Druck stehen derzeit indes die Anteilsscheine der US-amerikanischen VeriFone Systems (WKN A0EADN). Am gestrigen Mittwoch ging es für die Aktie nachbörslich um 15 Prozent abwärts, nachdem der Anbieter von Lesegeräten für EC-Karten mit den Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen von Analysten verfehlt hatte. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,34 Cent, verglichen mit einer Konsensschätzung von 70 Cent. Vor allem sorgte aber der Umsatzausblick für Enttäuschung der Investoren. Für das laufende vierte Quartal stellt VeriFone nun einen Umsatz von 495 bis 500 Millionen US-Dollar in Aussicht. Analysten waren bisher von rund 520 Millionen US-Dollar ausgegangen. 'Das Unternehmen ist zuletzt auch wegen schwerer Sicherheitslücken in die Kritik geraten. Bei dem in Deutschland meist genutzten EC-Karten-Terminal 'Artema-Hybrid-Terminal' konnte die PIN heimlich kopiert werden', weiß Vorhauser. Das Flaggschiff des Weltmarktführers für elektronische Zahlungssysteme ist in Deutschland an über 300.000 Kassen installiert.

Mail.ru steigert Ergebnis deutlich

Gute Zahlen kamen am gestrigen Mittwoch hingegen aus Russland. 'Der Betreiber von sozialen Netzwerken und Anbieter von Email-Services Mail.ru (WKN A1C8BP) hat den Nettogewinn im ersten Halbjahr um zwei Drittel gesteigert, die Umsätze kletterten fast um 50 Prozent', berichtet Stadler. Für die in London notierte Aktie ging es im Gefolge der Zahlenvorlage um rund 2 Prozent aufwärts. 'Das Papier ist wegen des verpatzten Facebook-IPOs im Mai stark unter Druck geraten und hat sich noch immer nicht ganz von dem Rückschlag erholt. Insgesamt scheint es für Mail.ru aber ganz gut auszusehen. Offenbar besteht am russischen Markt noch einiges Potenzial hinsichtlich der Internetnutzung', merkt Stadler an.

Gewinneinbruch bei Gazprom kleiner als befürchtet

Ebenfalls in Russland wartete am heutigen Donnerstag Gazprom (WKN 903276) mit Ergebnissen für das erste Jahresviertel auf. Zwar hat der Energieriese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum operativ fast ein Viertel weniger verdient, Analysten hatten laut Stadler aber noch weniger erwartet. Die Aktie notiert ein halbes Prozent fester. 'Weil die Preise in Europa zu hoch waren, musste der russische Staatskonzern Verträge nachverhandeln und hat dafür Rückstellungen von 78,7 Milliarden Rubel gebildet. Das hat auf das Ergebnis gedrückt', erläutert Stadler. Im Juli hatte sich unter anderem auch der deutsche Energieriese E.on mit Gazprom auf eine Anpassung der Preise geeinigt. Diese waren bis dahin an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt.

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© 6. September 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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