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FOKUS 1-Roche-Schwäche drückt Schweizer Börse ins Minus

Veröffentlicht am 18.06.2010, 12:55

Zürich, 18. Jun (Reuters) - Kräftige Kursverluste des Pharmaschwergewichts Roche haben am Freitag die Schweizer Börse ins Minus gedrückt. Der dreifache Eurex-Verfall - der sogenannte "Hexensabbat" - schlug keine hohen Wellen. "Zu Beginn hatten wir wegen des Futures-Verfalls grosse Umsätze. Aber dann ist es ruhig geworden", sagte ein Händler. Zum Handelsschluss laufen noch die Aktienoptionen aus.

Der SMI<.SSMI> notierte am frühen Nachmittag um 0,5 Prozent schwächer bei 6445 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,3 Prozent auf 5674 Zähler.

Die Roche-Genussscheine fielen um drei Prozent und standen damit praktisch alleine für den SMI-Verlust. Die Basler brauchen für die Entwicklung des neuen Diabetesmedikaments Taspoglutid um bis zu 18 Monate länger als geplant, weil in den spätklinischen Studien ungewöhnlich viele Patienten mit Hautirritationen und Magen-Darm-Störungen auf Taspoglutid reagierten. Roche wollte die Zulassungsanträge ursprünglich im kommenden Jahr einreichen. Der Konzern billigte dem Medikament mindestens zwei Milliarden Franken Jahresumsatz zu.

Auch die Aktien von Konkurrent Novartis lagen leicht im Minus, obwohl die US-Arzneimittelbehörde FDA in der Nacht auf Freitag das Blutkrebsmedikament Tasigna für einen breiteren Einsatz freigab und der Konzern ausserdem Phase-II-Daten für ACZ885 vorlegte, denen zufolge das Mittel gegen akute Entzündungen bei Gicht besser wirkt als die Standardbehandlung.

Die Transocean-Aktien gewannen 4,8 Prozent. Am Montag wird der wegen der Ölpest im Golf von Mexiko unter Druck stehende Ölplattform-Betreiber in den Leitindex SMI aufgenommen und verdrängen dort Swiss Life. Die Aktien des Lebensversicherers fielen um 1,8 Prozent. Citigroup stufte Swiss Life auf "Hold" von "Buy" zurück.

Mit Nestle tendierte ein weiteres Marktschwergewicht um 0,4 Prozent schwächer. Der Lebensmittelkonzern hat den seit 2007 laufenden Rückkauf eigener Aktien im Gegenwert von 25 Milliarden Franken abgeschlossen und beginnt das neue, bis 2011 laufende Rückkaufprogramm über zehn Milliarden Franken.

Mehrheitlich höhere Kurse verbuchten die Finanztitel. UBS stiegen um 0,5 Prozent. UBS-Chef Oswald Grübel hat vor negativen Folgen einer strengen Regulierung gewarnt. In einem Interview des "Tages-Anzeiger" sagte er zudem, das zweite Quartal werde wegen des Euro und der negativen Stimmung in den Märkten in der Finanzindustrie schwächer ausfallen. "Dass das zweite Quartal schwächer ausfällt, ist bekannt. Das haben schon andere gesagt", sagte ein Händler.

Bei den Aktien zyklischer Firmen herrschten freundliche Kurse vor. ABB zogen 0,1 Prozent auf 20,76 Franken an. Jefferies hat die Analyse des Elektrotechnikkonzerns mit "Hold" und einem Kursziel von 23 franken aufgenommen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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