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FOKUS 3-Anleger zweifeln an Konjunkturerholung - Dax gibt nach

Veröffentlicht am 01.07.2010, 17:51
Aktualisiert 01.07.2010, 17:56

* US-Arbeitsmarktdaten fallen schlechter aus als erwartet

* Auch ISM-Einkaufsmanagerindex enttäuscht

* Daten aus China belasten

* Autowerte schwächeln

(neu: Dax-Schluss, ISM-Index, US-Bauausgaben, Analystin)

Frankfurt, 01. Jul (Reuters) - An den Aktienmärkten schwinden zusehends die Hoffnungen auf eine kräftige weltweite Konjunkturerholung. Der Dax<.GDAXI> schloss am Donnerstag mit einem Minus von 1,8 Prozent bei 5857 Punkten, nachdem eine Reihe mit Enttäuschung aufgenommener US-Wirtschaftsdaten den deutschen Leitindex im Handelsverlauf immer stärker in die Tiefe gezogen hatten. Der Stoxx50<.STOXX50>-Index der 50 größten europäischen Unternehmen gab um 2,4 Prozent nach. Auch die US-Börsen tendierten bis zum Handelsschluss in Europa erneut deutlich schwächer.

"Die Angst vor einem Rückfall in die Rezession wird immer größer", sagte ein Händler. "Es fehlen die Hoffnungsschimmer und es spricht vieles dafür, dass sich der Aktienmarkt weiter nach unten bewegen wird", erklärte Helaba-Analyst Christian Schmidt. "Vor dem US-Arbeitsmarktbericht für Juni am Freitag werden sich viele Anleger ohnehin nicht weit aus dem Fenster lehnen."

Die wöchentlichen Zahlen vom amerikanischen Jobmarkt verhießen am Donnerstagnachmittag nichts Gutes. So beantragten in der Vorwoche mit 472.000 Menschen deutlich mehr US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe als erwartet. Im Vier-Wochen-Schnitt stieg die Zahl der Anträge auf den höchsten Stand seit Anfang März. "Obwohl daraus nicht zwingend etwas für den morgigen Arbeitsmarktbericht abgeleitet werden kann, sieht der Start für den Juli damit nicht gut aus", sagte Tom Porcelli, Ökonom bei RBC Capital Markets.

Auch der unerwartet starke Rückgang des US-Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende Gewerbe im Juni bereitete den Anlegern Kummer. "Die Erholung in der US-Industrie setzt sich zwar fort, der erneute Rückgang des ISM-Index kündigt aber eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik an", erklärte Helaba-Analystin Viola Stork. Das düstere Bild komplettierten die Zahlen zu den US-Bauausgaben, die im Mai sanken - allerdings weniger stark als befürchtet. Für einen Dämpfer hatte am Morgen bereits ein stark beachteter Einkaufsmanagerindex aus China gesorgt, der hinter den Erwartungen zurückblieb.

SPANIEN UNTER BEOBACHTUNG VON MOODY'S

Unruhe brachte Händlern zufolge zudem die Ankündigung der Bonitätswächter von Moody's, die Kreditwürdigkeit Spaniens zu prüfen. Das Land steht im Zuge der Schuldenkrise in Europa besonders im Blick. "Das hat viele Leute erschreckt, obwohl die anderen Ratingagenturen diesen Schritt ja schon längst gegangen sind", sagte Analyst Schmidt.

Weniger Marktresonanz als angenommen hatte der Liquiditätsabzug von 442 Milliarden Euro, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vor einem Jahr mitten in der Finanzkrise in den Markt gepumpt worden waren. Am Mittwoch hatte bereits ein neues EZB-Leihgeschäft für Entspannung gesorgt, das einen überraschend geringen Refinanzierungsbedarf der sorgengeplagten Geldhäuser signalisiert hatte.

Bei den Aktien der größten deutschen Bankhäuser zeigte sich ein gemischtes Bild: Die Titel der Commerzbank wurden lange Zeit mit einem kräftigen Aufschlag von rund drei Prozent gehandelt, notierten zum Handelsschluss aber nur noch 0,7 Prozent höher. Die Papiere der Deutschen Bank gehörten mit einem Abschlag von 3,6 Prozent dagegen zu den größten Verlieren im Leitindex. Auch Allianz mussten mit einem Minus von 2,2 Prozent Federn lassen.

Unter Druck standen zudem die Autowerte. BMW und VW gaben um 4,7 beziehungsweise 3,3 Prozent nach, Daimler verloren 3,6 Prozent. "Diese Titel sind besonders konjunkturabhängig und daher in unsicheren Zeiten weniger gefragt", sagte ein Händler.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)

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