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OTS: A.T. Kearney / Einzelhandel kann Kundendaten besser nutzen

Veröffentlicht am 03.06.2013, 09:33
Aktualisiert 03.06.2013, 09:36
Einzelhandel kann Kundendaten besser nutzen

Düsseldorf (ots) - A.T. Kearney veröffentlicht globale Studie zur

Filialperformance - für Einzelhändler empfehlen sich Investitionen in

Technologie und Kompetenzen zur gezielten Auswertung von Datenquellen

Die meisten Einzelhändler leisten zwar zunehmend solide Arbeit bei

der Auswertung ihrer POS- und Kundenkartendaten, aber nur wenige

nutzen diese umfassend. Selten werden Daten aus anderen Quellen wie

etwa Online-Vertriebskanälen und sozialen Netzwerken gewonnen.

Unausgeschöpft bleibt auch das Potenzial der Daten, die beim direkten

Kundenkontakt von Filialverkäufern oder Call-Center-Mitarbeitern

gewonnen werden. Das geht aus der weltweiten Studie 'Achieving

Excellence in Operations' (AERO) der Unternehmensberatung A.T.

Kearney hervor, in der die Filialperformance führender Einzelhändler

verschiedener Segmente untersucht wurde. Ein weiteres Ergebnis der

Studie: Zwar ist Multi-Channel längst in der Realität des

Einzelhandels angekommen, eine echte Integration der Vertriebskanäle

ist bisher allerdings erst in wenigen Fällen gelungen. Im Vergleich

zu 2010 betreuen Regionalleiter heute zudem mehr Filialen und

verwenden oftmals zu viel Zeit auf administrative Tätigkeiten. Für

Einzelhändler gilt es, ihre Analysefähigkeiten zu verbessern und so

ihre Performance zu steigern. Darüber hinaus sollten sie die

Belastung der Regionalleiter durch Verwaltungsarbeiten reduzieren und

die Erreichung operativer Exzellenz zusammen mit den Mitarbeitern in

den Filialen in den Vordergrund ihrer Arbeit stellen.

'Der Einzelhandel steht vor vielfältigen Herausforderungen, von

denen ein immer komplexeres Umfeld nur eine ist. Führende

Einzelhändler zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie bei der

Erfassung von Daten, der Erfolgskontrolle von Maßnahmen, der

Umsetzung von Analyseresultaten und dem Nachverfolgen von Ergebnissen

wesentlich besser abschneiden als der Rest', sagt Dr. Mirko

Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs

Konsumgüterindustrie und Handel in Deutschland, Österreich und der

Schweiz.

Potenzial von Kundendaten noch nicht ausgeschöpft

Die meisten Einzelhändler leisten zwar zunehmend solide Arbeit bei

der Auswertung ihrer POS- (Point of Sale) und etwaiger

Kundenkartendaten, aber nur wenige nutzen andere Datenquellen, um

sich etwa über die Meinung der Kunden zu informieren. 'Wir haben vor

allem festgestellt, dass nur ein äußerst geringer Prozentsatz der

Einzelhändler den Daten aus sozialen Netzwerken einen hohen Wert

beimisst', erläutert Warschun. Weniger als die Hälfte sammelt

Informationen von Fremd-Domains und nur acht Prozent glauben, dass

sie ihnen wichtige Erkenntnisse liefern. Ebenso wenig schöpfen

Einzelhändler das Potenzial der Daten aus, die beim direkten

Kundenkontakt von Filialverkäufern oder Call-Center-Mitarbeitern

gewonnen werden. Mehr als die Hälfte wertet Treueaktionsdaten immer

noch nicht regelmäßig aus; 30 Prozent geben an, dass sie die Daten

einmal im Jahr analysieren. Umfassende Anwendungsfelder der

Datennutzung zur Ertragssteigerung ergeben sich beispielsweise im

Category Management bei Entscheidungen zu Sortimentsaufbau und

-pflege und zur standortspezifischen Sortimentierung sowie beim

zielgerichteten Pricing und Promotion Management.

Wissen von Filialmitarbeitern bleibt ungenutzt

Die AERO-Studie geht auch auf die Rolle des Filialpersonals ein.

Diese Mitarbeiter haben den ganzen Tag Kundenkontakt und sammeln

dabei wertvolles Wissen über die Anforderungen der Käufer. Aber nur

wenige Einzelhändler machen sich dieses Wissen auch zunutze. Warschun

erklärt: 'Das Problem ist, dass oftmals formale Prozesse zur

Erfassung und Verwertung dieses Mitarbeiterwissens fehlen.'

Ein wichtiger Faktor ist in diesem Zusammenhang auch die

Kundeninteraktionskompetenz. Die Hälfte der Einzelhändler allerdings

prüft sie im Bewerbungsprozess nicht ab. Warschun: 'Dieser

Qualifikation sollte bei der Einstellung neuer Mitarbeiter mehr

Bedeutung beigemessen werden.'

Ferner entwickeln nur wenige Handelsunternehmen spezielle

Entwicklungsprogramme, um ihre Mitarbeiter auf neue Initiativen

vorzubereiten. Die große Mehrheit gibt zwar an, dass sie mit

Schulungen, Kennzahlen, dedizierten Teams und Follow-up-Maßnahmen

arbeitet, aber nur 19 Prozent erklärten, dass sie Pilotprojekte und

die Durchführung von Initiativen mit speziellen

Change-Management-Programmen begleiten.

Integration von Multi-Channel noch ausbaufähig

Bei vielen Händlern ist inzwischen die Einsicht gewachsen, dass

sie über den Multi-Channel-Handel hinaus die verschiedenen

Vertriebskanäle integrieren müssen. Die Studie zeigt allerdings, dass

echte Integration bisher erst in wenigen Fällen gelungen ist.

Viele Serviceleistungen, die ein wirklich integrierter

Multi-Channel-Retailer bereitstellen würde - beispielsweise die

Möglichkeit, ein Produkt online zu kaufen und in einer Filiale

beziehungsweise einer Abholstation abzuholen - werden von weniger als

der Hälfte der Unternehmen angeboten. 'Ein großes Problem ist, dass

wir zwar in einer kanalübergreifenden Welt leben, aber nur wenige

Einzelhändler Zugang zu kanalübergreifenden Kennzahlen haben',

erläutert Warschun.

Regionalleiter zu stark mit administrativen Aufgaben belastet

Die AERO-Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass

Regionalleiter insgesamt für mehr Filialen zuständig sind als vor

drei Jahren. Eine Ausweitung ihrer Zuständigkeiten kann der Firma

Geld sparen, wenn sie dabei richtig vorgeht. Die Performance leidet

aber, wenn die zusätzliche Verantwortung nicht von einer

Neudefinition der Aufgabenstellung begleitet wird.

Zudem müssen Regionalleiter zu viel Zeit für Verwaltungsaufgaben

aufwenden. Warschun sagt: 'Einzelhändler müssen ihre Manager dringend

von administrativen Tätigkeiten entlasten, damit diese ihrer

originären Tätigkeit nachgehen können und so wertstiftend wie möglich

arbeiten und zur Erreichung operativer Exzellenz in den Filialen

beitragen können.'

Fehlmengen reduzieren

Führende Einzelhandelsunternehmen verbessern ihre betriebliche

Performance auch dadurch, dass es ihnen gelingt, den Prozentsatz der

Artikel zu reduzieren, die nicht auf Lager sind. Die befragten

Unternehmen, die Lagerbestandsziele auf Basis einzelner Artikel und

nicht auf der Filial-, Kategorie- oder Unterkategorie-Ebene

definieren, schneiden bei dieser wichtigen Betriebskennzahl um 47

Prozent besser ab. Der Grund: Sie wissen rechtzeitig, wann sie den

Lagerbestand eines wichtigen Artikels auffüllen müssen.

Ein weiteres betriebliches Kernthema, das Management von

Bestandsschwund, lässt sich ebenfalls mit Analysen in den Griff

bekommen. Das Drittel der Einzelhandelsunternehmen, bei denen Schwund

gar keine Schlüsselkennzahl ist, kann ihn weder bewerten noch

entsprechend darauf reagieren. Besonders sinnvoll ist, die

Schwundvorgaben gezielt nach Kategorien festzulegen, da bestimmte

Kategorien einem besonders großen Schwund unterliegen.

Customer-Facing-Technology erst eingeschränkt vorhanden

Viele Einzelhändler planen, in Customer-Facing-Technology zu

investieren. Die hohen Summen, die dafür vorgesehen sind, zeigen zum

Teil auch, dass Customer-Facing-Systeme derzeit nur eingeschränkt

vorhanden sind. Dennoch sind aber immer noch wenige

Einzelhandelsunternehmen von der Effektivität dieser Technologien

überzeugt. So geben weniger als 20 Prozent der Einzelhändler an, dass

sie beispielsweise Apps, mobile Points-of-Sale oder digitale

Marketing-Displays für hoch effektiv halten.

Warschun erklärt: 'Bislang haben Technologien zur Erhöhung der

betrieblichen Effizienz deutlichere Vorteile gebracht als

Customer-Facing-Systeme. Tools wie Hand-Scanner für die

Lagerverwaltung, Technologien zur Optimierung von

Kundenverkehrsströmen, Tablets sowie Zeiterfassungslösungen sind alle

weiter verbreitetet und werden hinsichtlich ihrer Effektivität höher

bewertet.' Die Befragten gaben an, vor allem Tablets in Zukunft

stärker nutzen zu wollen, für Zwecke, die von POS-Lösungen bis zu

Produktdisplays reichen.

Warschun abschließend: 'Wir können nicht voraussagen, welche

Technologien in 50 - oder auch nur in fünf - Jahren verfügbar sein

werden. Aber beim Einzelhandel dreht sich im Kern immer noch alles um

Menschen, das heißt darum, die Interaktion zwischen Mitarbeitern und

Kunden möglichst nutzbringend zu gestalten. Grundsätzlich sollten die

Einzelhandelsunternehmen ihre Analysefähigkeiten verbessern und so

ihre Performance steigern. Darüber hinaus sollten sie die Belastung

der Regionalleiter durch Verwaltungsarbeiten reduzieren, den

wertvollen Beitrag ihrer Filialmitarbeiter in den Vordergrund stellen

und sinnvolle Zielvorgaben definieren.'

Über die Studie

Die A.T. Kearney-Studie 'Achieving Excellence in Retail

Operations' (AERO) untersucht, wie Einzelhändler ihre operativen

Abläufe optimieren können. Die Befragung umfasst 100 Fragen über

Strategien und Methoden von Einzelhändlern in über 20 Ländern.

Weltweit haben führende Einzelhändler aus verschiedenen Segmenten an

der Studie teilgenommen, darunter Bekleidung, Elektronik,

Lebensmittel sowie Kosmetik und Drogerieartikel.

Originaltext: A.T. Kearney

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15196

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15196.rss2

Pressekontakt:

Meike Fuhlrott

Marketing & Communications Manager

A.T. Kearney GmbH

Tel. 0049 (0)211 1377 2275

meike.fuhlrott@atkearney.com

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