PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch klar nachgegeben. Marktbeobachtern zufolge halten sich viele Anleger vor den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank am Nachmittag lieber zurück. Zudem belasteten Befürchtungen einer baldigen Zahlungsunfähigkeit der USA. Der EuroStoxx 50 verlor am Vormittag 0,47 Prozent auf 2.919,25 Punkte. Der CAC 40 in Paris fiel um 0,86 Prozent auf 4.160,55 Punkte und der FTSE 100 in London um 0,84 Prozent auf 6.405,57 Punkte.
Nachdem die öffentliche Verwaltung der USA am Vortag erstmals seit 17 Jahren wieder lahmgelegt ist, droht in Washington eine weitaus größere Krise: Bis zum 17. Oktober muss der Kongress die Schuldengrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar erhöhen. Sollte dies ebenfalls scheitern, droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit und damit auch eine schwere Belastung der Weltwirtschaft. 'Das Herunterfahren des Regierungsapparates ist nur ein kleiner Appetithappen im Vergleich zum Menü, das uns bevorsteht wenn sich über die nächsten zwei Wochen keine Einigung über die Schuldenobergrenze erzielen lässt', kommentierte Marktstratege David Zervos vom Analysehaus Jefferies.
In Italien zeichnet sich hingegen eine Entspannung der Regierungskrise ab. Ministerpräsident Enrico Letta kann bei seiner im Parlament gestellten Vertrauensfrage wohl auf die Stimmen von Abweichlern aus der Partei des umstrittenen Ex-Premiers Silvio Berlusconi hoffen.
Ab 13.45 Uhr stehen die Entscheidungen der EZB auf der Agenda. EZB-Chef Mario Draghi und etliche andere Notenbanker hatten zuletzt angedeutet, dass sie erneut ein langfristiges Refinanzierungsgeschäft auflegen könnten, um die kurzfristigen Zinsen zu drücken. Die EZB hatte die Märkte im Dezember 2011 und im Februar 2012 mit Geld aus langfristigen Refinanzierungsgeschäften geflutet, um eine Kreditklemme zu verhindern. Der meisten Analysten rechnen allerdings heute nicht mit einer Entscheidung.
Für frische Impulse könnten am Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP sorgen. Analysten rechnen mit einem Zuwachs in Höhe von rund 180.000 Stellen.
Aus Branchensicht waren sämtliche europäischen Subindizes im Minus. Am besten schnitten noch Banken-Titel mit einem Verlust von 0,03 Prozent ab. Am unteren Ende rangierten Handelsaktien mit einem Verlust von 1,48 Prozent. Der Sektor wurde von enttäuschen Zahlen der britischen Einzelhandelskette Tesco belastet, die mit enttäuschenden Halbjahreszahlen aufwartete. Tesco-Papiere verloren am Stoxx-Ende 3,33 Prozent. Titel der Wettbewerber Morrison und Sainsbury verbilligten sich jeweils um mehr als eineinhalb Prozent. Im EuroStoxx gehörten neben Intesa Sanpaolo auch die Bankenwerte Societe Generale Unicredit und BNP Paribas mit Gewinnen zwischen 0,3 und 3,5 Prozent zu den attraktivsten Werten./edh/fbr
Nachdem die öffentliche Verwaltung der USA am Vortag erstmals seit 17 Jahren wieder lahmgelegt ist, droht in Washington eine weitaus größere Krise: Bis zum 17. Oktober muss der Kongress die Schuldengrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar erhöhen. Sollte dies ebenfalls scheitern, droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit und damit auch eine schwere Belastung der Weltwirtschaft. 'Das Herunterfahren des Regierungsapparates ist nur ein kleiner Appetithappen im Vergleich zum Menü, das uns bevorsteht wenn sich über die nächsten zwei Wochen keine Einigung über die Schuldenobergrenze erzielen lässt', kommentierte Marktstratege David Zervos vom Analysehaus Jefferies.
In Italien zeichnet sich hingegen eine Entspannung der Regierungskrise ab. Ministerpräsident Enrico Letta kann bei seiner im Parlament gestellten Vertrauensfrage wohl auf die Stimmen von Abweichlern aus der Partei des umstrittenen Ex-Premiers Silvio Berlusconi hoffen.
Ab 13.45 Uhr stehen die Entscheidungen der EZB auf der Agenda. EZB-Chef Mario Draghi und etliche andere Notenbanker hatten zuletzt angedeutet, dass sie erneut ein langfristiges Refinanzierungsgeschäft auflegen könnten, um die kurzfristigen Zinsen zu drücken. Die EZB hatte die Märkte im Dezember 2011 und im Februar 2012 mit Geld aus langfristigen Refinanzierungsgeschäften geflutet, um eine Kreditklemme zu verhindern. Der meisten Analysten rechnen allerdings heute nicht mit einer Entscheidung.
Für frische Impulse könnten am Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP sorgen. Analysten rechnen mit einem Zuwachs in Höhe von rund 180.000 Stellen.
Aus Branchensicht waren sämtliche europäischen Subindizes im Minus. Am besten schnitten noch Banken-Titel