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Aktien Frankfurt: Standardwerte verlieren - Unsicherheit in USA bleibt

Veröffentlicht am 02.10.2013, 15:05
Aktualisiert 02.10.2013, 15:08
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trübe Aussichten auf eine Einigung im Budgetstreit in den USA haben den deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte belastet. Hinzu kamen laut Händlern schwache Daten vom Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt. Dass die italienische Regierung um Enrico Letta das Vertrauen des Parlaments ausgesprochen bekam und die EZB weiter am Niedrigzins festhielt, konnte die Unsicherheit am Markt nur kurz lindern. Die deutschen Standardwerte stoppten ihren Aufwärtstrend vom Vortag. Der Dax fiel um 0,60 Prozent auf 8.637,34 Punkte. Der MDax mittelgroßer Werte verlor 0,16 Prozent auf 15.149,59 Punkte. Der TecDax hingegen zeigte sich robuster mit Gewinnen von 0,41 Prozent bei 1.095,19 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab 0,44 Prozent ab.

Konjunkturdaten aus den USA belasteten am Nachmittag den deutschen Leitindex. Die Daten des privaten ADP-Instituts zum Arbeitsmarkt fielen schwächer aus als von Experten erwartet. Wegen des Haushaltsstreits in den USA ist es fraglich, ob der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag veröffentlicht werden wird - die Märkte würden dem ADP-Bericht daher womöglich mehr Gewicht verleihen, hieß es. Bei einem Scheitern der Verhandlungen um die Schuldenobergrenze Mitte Oktober sähen die Märkte derweil größeren Problemen entgegen, sagte Marktstratege David Zervos vom Analysehaus Jefferies. Es sei bemerkenswert, wie ruhig die Finanzmärkte bislang auf die Haushaltssperre reagiert hätten, kommentierte auch Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markets. In Mailand hingegen bekam die Börse Auftrieb. Der FTSE MIB gewann zuletzt 0,68 Prozent. Silvio Berlusconi hatte nach tagelanger Verunsicherung an den Märkten den Widerstand gegen die große Koalition aufgegeben und damit den Weg für Ministerpräsident Enrico Letta freigemacht.

GERRESHEIMER NACH ZAHLEN FEST - LUFTHANSA SCHWACH

Unter den Einzelwerten gewannen Aktien von Gerresheimer nach Zahlen zum dritten Quartal 2,57 Prozent. Händler und Analysten waren erleichtert, dass die Unternehmensprognose des Verpackungsspezialisten Bestand hat. Zuvor hatten sie ein eher schwaches Vierteljahr erwartet. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank bezeichnete die Bestätigung des Ausblicks als ermutigend.

Im Dax fielen die Titel der Lufthansa 3,95 Prozent zurück und damit ans Index-Ende. Auch Titel von Air Berlin im SDax gaben 2,86 Prozent ab. Die Deutsche Bank strich ihre Kaufempfehlung für beide Aktien. Die größte deutsche Fluggesellschaft leidet laut Analyst Michael Kuhn unter Währungseffekten und einer nach wie vor trägen Nachfrage. Zudem dürfte sich das Umstrukturierungsprogramm 'Score' länger als erwartet hinziehen.

AUTOWERTE NACH ABSATZZAHLEN SCHWÄCHER - MORPHOSYS FEST

Bei Autowerten zeigten sich die Märkte skeptisch. In Deutschland blieb der Pkw-Absatz auch im September hinter dem Vorjahresmonat zurück, zudem waren die Verkäufe auch in den USA gemischt ausgefallen. Volkswagen (VW) verloren 1,86 Prozent. Bei den Autos der Hausmarke VW war der US-Absatz im September um gut zwölf Prozent eingebrochen. BMW gaben trotz gestiegener Verkäufe in den Staaten mit 1,45 Prozent ebenfalls ab. Auch bei Daimler betrug das Minus trotz eines Absatzplus' 1,17 Prozent. Branchenexperten zeigten sich nun auch wegen möglicher Auswirkungen des Haushaltsstreits skeptischer und reduzierten ihre Prognose für den Jahresabsatz.

Aktien von K+S verloren 1,26 Prozent. Bei einem Unglück in einem Kalibergwerk des Konzerns in Thüringen waren am Dienstag drei Menschen ums Leben gekommen. Papiere von Morphosys kletterten im TecDax 6,33 Prozent nach oben, nachdem das Biotech-Unternehmen vom Kooperationspartner Novartis eine Meilensteinzahlung erhielt. Norma Group verloren laut Händlern wegen Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der jüngsten Zeit am MDax-Ende 2,26 Prozent./men/la

--- Von Marco Engemann, dpa-AFX ---

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