FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag seiner jüngsten Rally Tribut gezollt und mit deutlichen Verlusten geschlossen. Neben Gewinnmitnahmen belastete laut Börsianern die Nachricht über die Pleite des US-Wertpapierhändlers MF Global auch hierzulande die Notierungen. Der Dax weitete im Kielwasser einer schwachen Wall Street seine Verluste aus und schloss 3,23 Prozent niedriger bei 6.141,34 Punkten. Seit seinem Tief Anfang Oktober hatte der Leitindex in der Spitze allerdings um mehr als 25 Prozent zugelegt. Der MDax mittelgroßer Werte gab zum Wochenauftakt um 2,82 Prozent auf 9.076,24 Punkte nach, der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,55 Prozent auf 705,68 Punkte.
Marktexperten verwiesen übereinstimmend auf die abnehmende Euphorie nach dem Euro-Krisengipfel am vergangenen Donnerstag und die abwartende Haltung der Anleger mit Blick auf den Gipfel der G20-Staaten in Cannes vor dem Wochenende. Die Grundproblematik in der Eurozone sei mit den in der vergangenen Woche beschlossenen Maßnahmen nicht gelöst, sagte etwa Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. 'Die Anleger warten nun ab, wie diese umgesetzt werden.' Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank hieb in die gleiche Kerbe: 'Die Happy Hour an den Börsen ist vorbei. Die Gipfelbeschlüsse müssen jetzt konkretisiert werden.'
BANKENTITEL GRÖßTE VERLIERER
Größte Verlierer waren die Bankentitel. Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank sackten um 8,60 beziehungsweise 8,47 Prozent ab, und im MDax verloren Aareal Bank Bank 6,70 Prozent. Börsianer sahen Gewinnmitnahmen nach der jüngst kräftigen Erholung und die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche als Belastungsfaktoren. Zusätzlich auf die Stimmung drückte Händlern zufolge die MF-Global-Pleite. Dazu kamen mehrere skeptische Analystenkommentare insbesondere zu den anstehenden Commerzbank-Zahlen.
Auch bei Aktien aus dem zuletzt überdurchschnittlich starken Automobilsektor machten die Anleger Kasse, was Händler zusätzlich mit Nachrichten aus dem wichtigen Absatzmarkt China begründeten. Hier spreche die Inflation gegen eine künftige Lockerung der dortigen Geldpolitik, auf die einige Investoren aber in den vergangenen Tagen gesetzt hatten. Im Dax ging es für Volkswagen, BMW und Daimler zwischen 4,30 und 5,61 Prozent bergab.
CEVIAN-EINSTIEG STÜTZT BILFINGER BERGER
Dagegen gehörten die als defensiv angesehenen Aktien der Deutschen Telekom mit minus 1,67 Prozent auf 9,194 Euro noch zu den besseren Werten. Börsianer verwiesen auf die Dividendenrendite als stützenden Faktor. An der MDax-Spitze verteuerten sich die Aktien von Bilfinger Berger um 0,98 Prozent auf 64,78 Euro, nachdem bekannt wurde, dass Cevian Capital beim Bau- und Dienstleistungskonzern einsteigt und mit 12,6 Prozent zum größten Einzelaktionär avanciert.
Der EuroStoxx 50 zum europäischen Handelsschluss um anderthalb Prozent nach.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,86 (Freitag: 1,98) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,51 Prozent auf 129,64 Punkte. Der Bund Future stieg um 1,38 Prozent auf 135,51 Punkte. Der Euro sank auf 1,3923 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4001 (Freitag: 1,4160) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7142 (0,7062) Euro gekostet./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Marktexperten verwiesen übereinstimmend auf die abnehmende Euphorie nach dem Euro-Krisengipfel am vergangenen Donnerstag und die abwartende Haltung der Anleger mit Blick auf den Gipfel der G20-Staaten in Cannes vor dem Wochenende. Die Grundproblematik in der Eurozone sei mit den in der vergangenen Woche beschlossenen Maßnahmen nicht gelöst, sagte etwa Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. 'Die Anleger warten nun ab, wie diese umgesetzt werden.' Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank hieb in die gleiche Kerbe: 'Die Happy Hour an den Börsen ist vorbei. Die Gipfelbeschlüsse müssen jetzt konkretisiert werden.'
BANKENTITEL GRÖßTE VERLIERER
Größte Verlierer waren die Bankentitel. Die Aktien der Deutschen Bank
Auch bei Aktien aus dem zuletzt überdurchschnittlich starken Automobilsektor machten die Anleger Kasse, was Händler zusätzlich mit Nachrichten aus dem wichtigen Absatzmarkt China begründeten. Hier spreche die Inflation gegen eine künftige Lockerung der dortigen Geldpolitik, auf die einige Investoren aber in den vergangenen Tagen gesetzt hatten. Im Dax ging es für Volkswagen
CEVIAN-EINSTIEG STÜTZT BILFINGER BERGER
Dagegen gehörten die als defensiv angesehenen Aktien der Deutschen Telekom
Der EuroStoxx 50
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,86 (Freitag: 1,98) Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---