TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Der Preissturz am Ölmarkt hat am Freitag die meisten Börsen in Asien belastet. Vor allem die Aktienkurse von Energieunternehmen und Rohstoffproduzenten gaben nach. Der Sammelindex Stoxx 600 Asia Pacific (STOXX Asia/Pacific 600 EUR Price) verlor zuletzt 0,17 Prozent auf 177,54 Punkte.
Bereits am Donnerstag nach Handelsschluss in Asien war der Ölpreis stark unter Druck geraten, nachdem das Opec-Kartell wie erwartet das geltende Produktionslimit um weitere neun Monate verlängert hatte. Anleger hätten sich wohl mehr erhofft, sagte Analyst Jan Edelmann von der HSH Nordbank. Chefanalyst Ric Spooner von CMC Markets ergänzte, dass deshalb wohl nun nach der alten Börsenweisheit agiert werde: "kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Fakten". In Japan sank der Nikkei 225 (JP9010C00002) am Freitag um 0,64 Prozent auf 19 686,84 Punkte und wurde zusätzlich belastet vom wieder stärkeren Yen, der unter Investoren in risikoreicheren Zeiten als sicherer Hafen angesehen wird. Zudem mussten durchwachsene Konjunkturdaten verarbeitet werden, denn der Preisauftrieb in Japan im April war trotz einer leichten Besserung in den vergangenen Monaten schwach geblieben. Im Wochenverlauf gewann der Leitindex dennoch 0,5 Prozent hinzu. Unter den Einzelwerten rückten im Handelsverlauf die Aktien des Autobauers Nissan (20:7201) und des Elektronikkonzerns NEC (20:6701) in den Blick. Der chinesische Finanzinvestor GSR Capital will sich laut Kreisen den Zugriff auf das Batteriegeschäft Automotive Energy Supply Corp. (AESC) sichern. Die Transaktion hätte ein Volumen von rund einer Milliarde US-Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. GSR befindet sich demzufolge in fortgeschrittenen Gesprächen mit Nissan um einen Anteil an der AESC, die ein Gemeinschaftsunternehmen von Nissan (51 Prozent) und NEC (49 Prozent) ist. Die Papiere von NEC sprangen daraufhin um 3,23 Prozent hoch, während die von Nissan ihre Kursgewinne nicht halten konnten und letztlich mit minus 0,51 Prozent aus dem Tag gingen.