FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch nach drei Handelstagen mit teils kräftigen Gewinnen schwächer starten. Als Auslöser verwiesen Händler darauf, dass die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit zahlreicher Banken in den USA und Europa abgestuft hat. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex stand um 8.05 Uhr bei 5.738 Punkten und damit 1,07 Prozent unter dem Xetra-Handelsschluss am Dienstag. Bis dahin hatte der Dax seit seinem Tief am Freitag wieder knapp acht Prozent gutgemacht und damit einen Großteil der Verluste aus seiner zuvor neuntägigen Talfahrt wieder neutralisiert.
Das Vorgehen der US-Ratingagentur belastete laut Händlern bereits die asiatischen Märkte und die US-Futures. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial etwa gab seit dem europäischen Handelsschluss am Vortag knapp 1 Prozent nach. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index um 0,51 Prozent schwächer. Als 'mehr oder weniger erwartet' bezeichnete ein Börsianer dagegen die Beschlüsse während des EU-Finanzministertreffens, wonach die Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds EFSF mindestens verdreifacht und möglicherweise sogar verfünffacht werden soll.
DEUTSCHE-BANK-AUSBLICK VON S&P BELASTET
Bevor im Tagesverlauf zahlreiche Konjunkturdaten dem Handel Impulse geben dürften, stehen zunächst vor allem die Aktien von Finanzinstituten im Blick. Dass die Bewertung zahlreicher Banken verändert worden sei, habe technische Gründe gehabt, hatte die US-Ratingagentur S&P am Vorabend mitgeteilt. Der Schritt sei eine Folge der bereits bekanntgegebenen Einführung neuer Bewertungskriterien.
Nichtsdestotrotz dürften vor allem die Titel des deutschen Branchenprimus leiden, nachdem S&P den Ausblick auf die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank von 'stabil' auf 'negativ' gesenkt hat. Das Rating von 'A+' wurde zugleich aber bestätigt. Bereits vorbörslich büßten die Aktien beim Handelshaus Lang & Schwarz etwas mehr als zwei Prozent ein. Das Commerzbank-Rating blieb unverändert bei 'A' mit negativem Ausblick.
SOLARWERTE VON SUBVENTIONSKAPPUNG BEDROHT
Solarwerte wie Q-Cells, SMA Solar oder Solarworld dürften ebenfalls schwach starten. Die Fraktionschefs der schwarz-gelben Koalition haben Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) aufgefordert, die Solarförderung in Deutschland drastisch einzuschränken. In einem gemeinsamen Schreiben fordern Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU), CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt (CSU) und der Chef der FDP-Fraktion, Rainer Brüderle, den Umweltminister auf, bis Januar Vorschläge für eine Reduzierung vorzulegen. Zwar sei das bereits kurz vor Börsenschluss am Vortag bekannt geworden, doch sollten die geforderten Einschnitte umgesetzt werden, fiele die deutsche Solarförderung um mehr als 70 Prozent, sagte ein Händler.
Dass der Energieversorger RWE sowie die Gewerkschaften Verdi und IG BCE sich nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt haben, könnte Bewegung in die RWE-Papiere bringen. Wie die Zeitung berichtete, sieht die Einigung eine Lohnerhöhung um 2,7 Prozent für die 25.000 RWE-Beschäftigten in Deutschland vor./ck/la
Das Vorgehen der US-Ratingagentur belastete laut Händlern bereits die asiatischen Märkte und die US-Futures. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial
DEUTSCHE-BANK-AUSBLICK VON S&P BELASTET
Bevor im Tagesverlauf zahlreiche Konjunkturdaten dem Handel Impulse geben dürften, stehen zunächst vor allem die Aktien von Finanzinstituten im Blick. Dass die Bewertung zahlreicher Banken verändert worden sei, habe technische Gründe gehabt, hatte die US-Ratingagentur S&P am Vorabend mitgeteilt. Der Schritt sei eine Folge der bereits bekanntgegebenen Einführung neuer Bewertungskriterien.
Nichtsdestotrotz dürften vor allem die Titel des deutschen Branchenprimus leiden, nachdem S&P den Ausblick auf die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank
SOLARWERTE VON SUBVENTIONSKAPPUNG BEDROHT
Solarwerte wie Q-Cells
Dass der Energieversorger RWE